DVDuell.de Forum

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Andrzej Wajda hat mich mit seiner Kriegs-Trilogie (Eine Generation (1954), Kanal (1955), Asche und Diamanten(1958)) sehr beeindruckt. Es waren gewagte, persönliche und stilistisch gelungene Kriegsdramen die sich mit dem Schicksal Polens während und nach dem zweiten Weltkrieg befassten.

Im Jahr 2007 kehrte Herr Wajda wieder zu diesem Thema zurück und drehte einen Film über die Massenexekution von polnischen Offizieren im Katyn-Wald durch sowjetische Soldaten.

Aber wo die Kriegs-Trilogie brillantes, spannendes und profundes Kino war, ist Katyn meiner Meinung nach nur ein schwacher Abklatsch. Die Schauspielerei wirkt matt und lustlos, die Kamera uninspiriert und ausgelutscht, die (reale) Geschichte wird in derart fader Form präsentiert das sie in mir absolut keine Gefühle wecken konnte, und ihr Potential in den Wind schießt. Die eigentliche Exekution wird am Schluss des Filmes gezeigt und es wirkt, als ob hier nochmal alle dramaturgischen Mittel und Spannungsläufe fest zusammengezogen werde, um das Ganze in einem blutigen Spektakel enden zu lassen, quasi eine Ausrede für die 100 Minuten vorhergenden Leerlauf.

Ist Wajda zu alt um noch gute Filme zu machen? Diese Frage stellte ich mir sehr während des Films und muss sie für mich selbst leider mit "ja" beantworten.

Wieder ein neuer Kriegsfilm der mich absolut kalt gelassen haben. Ähnlich wie Verhoevens "Black Book", Scott's "Black Hawk Down" und natürlich Spielbergs "Der Soldat James Ryan". Vielleicht ist die goldene Ära der Kriegsfilme einfach vorbei.
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Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.

[Neophyte]

Einen Thread zum Film gibt es bereits hier

[Der Mann mit dem Plan]

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@neophyte: muss die suchfunktion wohl wegen dem betonungsstrich über dem n rumgebockt haben

@björn: ich hoffe (denke) das war ironie
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[Der Mann mit dem Plan]

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Hmm, wenn ich das so lese frage ich mich, ob wir den gleichen Film gesehen haben. Ich sah nur ein fades Portrait der holländischen Resistance, mit den typischen Spannungsmomenten, Storybögen, zu viel durchschnittlicher Action und keiner sichtbaren Ambition.

Es wäre schön, wenn du deine Argumente etwas ausführlicher erläutern könntest, vielleicht habe ich ja doch was verpasst.
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[Dr. Strangelove]

Ich habe Zwartboek jetzt endlich auch gesehen und kann dem Film auch nur Gutes nachsagen. Besonders schön war, wie hier der Zuschauer selber hinter die Fassade der Erscheinungen steigen muss. Beide, die Wiederstandskämpfer wie auch die Nazis haben gute und schlechte Seiten und es liegt an den Individuen, wie sie sich verhalten. Von der üblichen Schwarz-Weiß-Malerei ist das weit entfernt. Und keine sichtbare Ambition? Verhoeven kehr nach 20 Jahren in sein heimatland zurück und mach diesen Film, ungefähr mit der ähnlichen Ambition, mit der auch Peter Lorre damals nach seiner Rückkehr nach Deutschland "Der Verlorene" gedreht hat. Und daneben schreckt der Film auch noch vor keinem Dreck und Tabu zurück und kann die Epoche wurderbar wiedergeben. Verhoeven zeigt hier ein wunderbares Beherrschen der filmischen Mittel, was dem erstaunlich schwungvollen Film sehr zugute kommt. Seit langem wieder ein ganz großer Film! (8/10)
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"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub