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Der Untergang - Ein Film ohne Haltung?

 
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 15 März 2005 18:54    Titel: Der Untergang - Ein Film ohne Haltung? Antworten mit Zitat

Hi,

Ich glaube es war Wim Wenders der dem Fim Haltungslos nannte. Dieses Zitat begenet mit seit dem laufend. Da ein Freund den aus der Videothek hatte hab ich ihn dann mal geschaut.
"Ein Film ohne Haltung" habe ich da aber nicht gesehen. Es mag sein das die Haltung wärend des Film, hin und wieder, nicht klar war, aber die Interviews an Anfang und Ende machen die Haltung des Films doch umissverständlich (auch wenn sie evtl. etwas aufgesetzt wirken).
Was meint ihr? Habt ihr eine Haltung in dem Film gesehen? Was haltet ihr genrel von dem Film?
Übrigens was ich jetzt genau von dem Film halte weiß ich noch nicht, bin wohl mit etwas falschen Erwartungen ran gegangen, dachte der Film versteht sich als objektive Geschichtsreproduktion (wie z.B. Lili Marleen oder Aus einem deutschen Leben). Dafür war er aber dramaturgisch zu beeinflussend, ja fast inteniert provokativ. Für eine Studie der dialektik die Hitlers "Verführungskraft" inne hat war es zu unausgewogen. Werde wohl noch eine zweite Sichtung folgen lassen, bis jetzt bin ich mir auf jeden Fall nicht sicher wie Hirchbiegel's Intention aussah.

Grüsse,

Dennis Smile
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4LOM
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 3350
Wohnort: North by Northwest

BeitragVerfasst am: 15 März 2005 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Der Artikel "Tja, dann wollen wir mal" von Wim Wenders erschien in der "Zeit", Ausgabe 44/2004.

Ich hab' gerade etwas anderes zu tun, aber ich werde mich auch noch mal zu dem Film äußern.
_________________
Race hate isn't human nature; race hate is the abandonment of human nature.
--- Orson Welles
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Gast






BeitragVerfasst am: 22 März 2005 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

@ 4LOM: Dir sage ich ganz herzlichen Dank für diesen wirklich toll geschriebenen Artikel von Wenders, er war sehr interessant zu lesen und ich teile seine Meinung.
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 23 März 2005 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte an diesem Film nie Interesse.
Wenders Kommentar ist aber sehr interessant.
Nach "Das Experiment", den ich ziemlich schlecht fand, habe ich momentan keine Lust, einen weiteren Film von Hirschbiegel zu sehen.

Gruss
Ingo
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Mortimer



Anmeldungsdatum: 13.03.2005
Beiträge: 3204
Wohnort: Rheinland

BeitragVerfasst am: 24 März 2005 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war auch etwas skeptisch bei diesem Film.
Eigentlich wollte ich mir den "Untergang" erst mal in der Videothek ausleihen und ansehen.
Nach Wender's Artikel ist mir nun auch der letzte Rest an Interesse verloren gegangen. Confused
Da seh ich mir doch lieber zum mittlerweile fünften Mal die hervorragende Dokumentation "Im toten Winkel" an Exclamation
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 30 März 2005 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

Mortimer hat folgendes geschrieben:
die hervorragende Dokumentation "Im toten Winkel" Exclamation


Unterschreib!

Gruss
Ingo
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4LOM
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 3350
Wohnort: North by Northwest

BeitragVerfasst am: 31 März 2005 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Die taz berichtet, daß es in Israel Testvorführungen gibt, in denen geprüft wird, ob der Film dort überhaupt gezeigt werden soll:

Zitat:
Entscheidungsdruck in Israel: Über den Kinostart des Films "Der Untergang" sollen Testvorführungen vor ausgewähltem Publikum entscheiden. Die Vertriebsgesellschaften Lev Cinemas und Schani Films wollten die Mitglieder ihres Filmclubs abstimmen lassen, ob der Film über die letzten Tage in Adolf Hitlers Führerbunker in die Kinos kommen solle, berichtete die Jerusalem Post gestern.

Diese Entscheidung sei getroffen worden, um Holocaust-Überlebende nicht zu verletzen. Nach früheren Erfahrungen sei zu erwarten, dass Kritiker erklärten, der Film "wecke ruhende Dämonen", zitierte das Blatt Nurit Schani (Schani Films) - offensichtlich eine verschärfte Version von schlafenden Hunden. "Zugleich ist es ein Akt der Zensur, den Film nicht auszustrahlen. Deswegen haben wir uns für mehrere Testvorführungen entschieden", sagte sie. Unter ihren Mitarbeitern habe der Film von Oliver Hirschbiegel schon mal bitteren Streit ausgelöst.

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FHM



Anmeldungsdatum: 04.03.2005
Beiträge: 144
Wohnort: Oldenburg

BeitragVerfasst am: 01 Apr 2005 07:37    Titel: Antworten mit Zitat

Gestern war in der Nordwest-Zeitung ein Interview mit Joachim Fest (über sein neues Albert Speer-Buch) abgedruckt, in dem er sich auch sehr heftig gegen die Äußerungen von Wim Wenders zur Wehr setzt.

Frage: Hat Sie die teilweise harte Kritik am „Untergang“ geärgert? Wim Wenders monierte einen „Film ohne Haltung“ . . .

fest: Es gibt viel mehr dumme Menschen auf der Welt, als man meint. Und Wenders hat nun gesagt, er gehöre dazu.

Frage: Kritisiert wird, etwa von Theatermacher Peter Zadek, Nazi-Größen würden im „Untergang“ doch „allzu menschlich“ dargestellt. Andererseits würden Vorfälle ausgespart, wie etwa der Tod Hitlers in der Reichskanzlei . . .

fest: Kein Mensch kann den genauen Tod Hitlers bezeugen! Wir kennen bis heute keine Einzelheiten. Hat Hitler auf dem Sofa gesessen? Hat er sich in die rechte oder linke Schläfe geschossen? Oder in den Mund? Oder hat nicht sein Diener Linge ihn erschossen, wie manche meinen? Wenn wir es im „Untergang“ genau gezeigt hätten, wäre Wenders der erste gewesen, der uns kritisiert hätte, weil wir es genau zeigen!

Frage: Wenders ist für Sie kein Fachmann . . .

fest: Ich habe ihn immer für einen nicht sonderlich erfolgreichen, doch ernst zu nehmenden Filmemacher gehalten. Aber wer solchen Unsinn verzapft, den kann ich nicht ernst nehmen. Seit über 50 Jahren trage ich einen Zettel mit mir herum. Auf dem steht – und das gilt für Wenders und viele andere – „Ertrage die Clowns!“.

_________________
Gruß, Frank
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 01 Apr 2005 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Na das nenne ich gekonnt mit Kritik umgehen! Respekt!

Grüsse,

Dennis Smile
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 04 Apr 2005 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Hab ihn heute nochmal gesehen und würde Wenders nur bedingt zustimmen. Zwar sind einige Szenen (auch die Sterbeszenen die Wenders anprangert) ohne Frage mystifizierend, was nicht nur Intention des Regisseurs sondern auch Reaktion der Presse (da war doch sowas wie "Wie Menschlich darf man Hitler darstellen?"...) absolut ins lehre schiffen lässt, aber Wenders Kritik sätzt wie ich finde falsch an. Ich meine seit wann ist es legitim Szenen (in diesem Fall In- und Extro) von Film zu seperieren, nur weil es Archivaufnahmen sind? Kann man die einfach aus der Aussage/Gesamtheit des Films streichen, wenn sie in nicht in die eigene Interpretaion passen, und Fragen "Aber teilt der Film diese Einsicht...?". Wenn man das stringent weiter führt müsste man ja auch die Aussage halten können das z.B. Hearts and Minds keine eigene filmische Meinung haben kann, da er aus Archivmaterial besteht. Alles auf sehr wackeligem Eis, wie ich finde.
Denoch würde ich ihn zustimmen das der Film narrativ, zumindest im Bezug auf das Anliegen des Films, diskontinuierlich ist. Das bewirgt dann auch das oben von mir schon als ersten Eindruck beschriebene Aufgesetzte der Archivaufnahmen und des (sehr wohl vorhandenen) moralischen Zeigefingers (Aufzählung der toten Juden ect.).
Nun kann ich auch sagen was ich von dem Film halte: wenig.

Grüsse,

Dennis Smile
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