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Dresden: Jean Becker stellt seinen neuen Film vor!

 
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 10 Nov 2007 20:05    Titel: Dresden: Jean Becker stellt seinen neuen Film vor! Antworten mit Zitat

Am 22.11.2007 um 19.30 wird bei den Französischen Filmtagen in Dresden der Film "Dialogues avec mon jardinier/Dialog mit meinem Gärtner" [F 2007] in Anwesenheit des Regisseurs Jean Becker gezeigt! Der 70jährige Regisseur ist bekanntlich der Sohn des großen Jacques Becker war mit seinen Filmen Elisa [F 1994], oder Ein mörderischer Sommer [F 1982] nicht minder talentiert. Ich bin sehr gespannt und freue mich.
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"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 27 Nov 2007 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Als ich habe mir den Film angeschaut und war sehr enttäuscht. Sind in der ersten Hälfte noch ein paar Einfälle und gute Dialoge vorhanden, rutscht er in der zweiten Häfte entgültig in Klischees ab. Zudem stören mich zwei Dinge maßlos:
1. Der Film spielt zwar auf dem Land, gefilmt ist es aber als würde es überall sonst spielen. Wenn ein Film auf dem Land spielt, dann sollte das Land auch entsprechend gefilmt werden. Nur mal kurz das Blumenbeet oder einen Kürbis zu zeigen reicht da nicht aus. Becker hätte sich mal Pascale Perrans wunderbaren Lady Chatterley anschauen sollen.
2. Es ist trotz Cinemascope kein Film fürs Kino sondern fürs Fernsehen! Man sieht größtenteils große Köpfe im Schuß-Gegenschußverfahren. Immer nur Gesichter. Das scheint zur Zeit in Frankreich eine wahrer Virus zu sein, der die Altmeister befällt. Schon Chabrol hatte mit seinem jüngsten Film, "Die zweigeteilte Frau" dasselbe "TV im Kino" fabriziert.

Die Fragen an den Regisseur nach Ende des Films waren denn auch entsprechend kurz, man wollte ihn ja auch nicht unbedingt verstimmen. Alle im Publikum haben dann auch irgendwie um den Film herum geredet, nur eine einzige ältere Frau meinte, der Film hätte sie sehr gerührt und sie verspüre das Bedürfnis, Danke zu sagen. Na toll.

Aber so schlecht wars dann auch nicht. Es gab noch vom Filmverleih ein Päckchen Vergißmeinnichtsamen mit und ich habe ganz am Schluss mit Becker noch privat plaudern und meine DVD von "Ein mörderischer Sommer" signieren lassen können. Dabei zeigte er sich sehr erstaunt darüber, daß von ihm bisher nur so wenige seiner Filme in Deutschland auf DVD erhältlich ist.
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"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 27 Jan 2008 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:
Als ich habe mir den Film angeschaut und war sehr enttäuscht. Sind in der ersten Hälfte noch ein paar Einfälle und gute Dialoge vorhanden, rutscht er in der zweiten Häfte entgültig in Klischees ab.


Nö, enttäuscht war ich nicht. Das ist nicht mehr und nicht weniger als ein Good-Feel-Film aus Frankreich. Man muss ihn wahrlich nicht gesehen haben, aber den Auteuil fand ich recht stark darin.

Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:

Zudem stören mich zwei Dinge maßlos:
1. Der Film spielt zwar auf dem Land, gefilmt ist es aber als würde es überall sonst spielen. Wenn ein Film auf dem Land spielt, dann sollte das Land auch entsprechend gefilmt werden. Nur mal kurz das Blumenbeet oder einen Kürbis zu zeigen reicht da nicht aus.
2. Es ist trotz Cinemascope kein Film fürs Kino sondern fürs Fernsehen! Man sieht größtenteils große Köpfe im Schuß-Gegenschußverfahren. Immer nur Gesichter.


Stimmt! Das Scope-Format wäre wirklich nicht unbedingt nötig gewesen, denn so, wie das alles gefilmt war, hätte das Breit-Format völlig gelangt.

Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:

Das scheint zur Zeit in Frankreich eine wahrer Virus zu sein, der die Altmeister befällt. Schon Chabrol hatte mit seinem jüngsten Film, "Die zweigeteilte Frau" dasselbe "TV im Kino" fabriziert.


Das ist ja, verdammt nochmal, das, was ich seit langem befürchte: Das sich die ganze Fernseh-Ästhetik immer mehr im Kino breit macht.

Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:

Die Fragen an den Regisseur nach Ende des Films waren denn auch entsprechend kurz, man wollte ihn ja auch nicht unbedingt verstimmen. Alle im Publikum haben dann auch irgendwie um den Film herum geredet, nur eine einzige ältere Frau meinte, der Film hätte sie sehr gerührt und sie verspüre das Bedürfnis, Danke zu sagen. Na toll.


Was gibt's bei diesem Film auch gross zu fragen?
Juchu, die Welt ist schön und es gibt noch Menschen, die einander helfen. Ende.


Gruss
Ingo
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 28 Jan 2008 08:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ingo hat folgendes geschrieben:
Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:

Das scheint zur Zeit in Frankreich eine wahrer Virus zu sein, der die Altmeister befällt. Schon Chabrol hatte mit seinem jüngsten Film, "Die zweigeteilte Frau" dasselbe "TV im Kino" fabriziert.


Das ist ja, verdammt nochmal, das, was ich seit langem befürchte: Das sich die ganze Fernseh-Ästhetik immer mehr im Kino breit macht.

Freut mich sehr, dass dir das genauso geht. Vielleicht sollte ich in Zukunft beim dauerhaften Erscheinen großer Köpfe einfach die Courage haben und demonstrativ aus dem Kino gehen... (nur glaube ich leider, dass das niemanden interessieren wird Confused )
_________________
"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub


Zuletzt bearbeitet von Dr. Strangelove am 28 Jan 2008 13:36, insgesamt einmal bearbeitet
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helmi



Anmeldungsdatum: 10.03.2005
Beiträge: 2820
Wohnort: Hall of the incredible macro Knight

BeitragVerfasst am: 28 Jan 2008 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

so schlimm, wie ich nach deinem posting befürchtet hatte, war der film nicht. ein paar gute rückblenden, ein oder zwei lustige einfälle in der ersten hälfte, gut gespielt hätten wir auf der haben seite. allerdings reicht das in diesem fall nicht für einen guten film... meiner meinung nach hätte man die sozialen unterschiede zwischen den beiden figuren auch etwas besser herausarbeiten können, irgendwie wurde das alles etwas zu nett dargestellt, da war mir einfach zuwenig fleisch am knochen.
in der zweiten hälfte wurden, leider, hauptsächlich klischees bedient. das der karpfen nicht abgemurkst, sondern wieder freigelassen wurde, war so was von klar, auch das sich der maler mit seiner frau versöhnen würde, wusste ich eigentlich schon bevor der film angefangen hatte...
warum der film in scope gedreht wurde, war mir auch etwas schleierhaft, 1.85 wäre da vollkommen ausreichend gewesen.
von einer fernseh-äshtekik habe ich allerdings nichts bemerkt, weder schnitt noch thematik haben mich ans fernsehen erinnert, im gegenteil, von der machart her war der film eher altmodisch, typisches, dialoglastiges französisches kino.
ganz nett und sicher kein schlechter film, aber imho kann man auch gut weiterleben, ohne ihn gesehen zu haben.

auf der homepage des freien films in aarau habe ich noch folgendes gefunden:

Nach dem Tod seiner Mutter erbt ein für seine Naturstudien bekannter Maler das schöne Landhaus seiner Familie, dessen Garten aber vollkommen verwildert ist. Da er sich ausserstande sieht, diesen zu pflegen, heuert er einen gemütlichen Gärtner an, um das verwelkende Paradies wieder in Form zu bringen. Überraschend entpuppt sich der Gärtner als ein Jugendfreund. Bei Gesprächen kommen sich die beiden ungleichen Mittfünfziger immer näher und es entsteht eine wahre Freundschaft, die das Leben der beiden wesentlich verändert. Einnehmend und virtuos werden von den zwei Hauptdarstellern die Kontrahenten interpretiert: eine gefühlvolle Tragikomödie, die auch noch nach dem Abspann im Gedächtnis verweilt.

weiss nicht genau, was die mit "die auch noch nach dem Abspann im Gedächtnis verweilt" meinen, muss sich wohl um einen anderen film handeln.

gruss

helmut
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 28 Jan 2008 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:
Ingo hat folgendes geschrieben:
Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:

Das scheint zur Zeit in Frankreich eine wahrer Virus zu sein, der die Altmeister befällt. Schon Chabrol hatte mit seinem jüngsten Film, "Die zweigeteilte Frau" dasselbe "TV im Kino" fabriziert.


Das ist ja, verdammt nochmal, das, was ich seit langem befürchte: Das sich die ganze Fernseh-Ästhetik immer mehr im Kino breit macht.

Freut mich sehr, dass dir das genauso geht. Vielleicht sollte ich in Zukunft beim dauerhaften Erscheinen großer Köpfe einfach die Courage haben und demonstrativ aus dem Kino gehen... (nur glaube ich leider, dass das niemanden interessieren wird Confused )


Hm, spüre ich da etwa "eine gewisse Tendenz im französichen Kino"? Oder eher im internationalen?

@ Dr. Mach' es doch so wie ich es mal gemacht hab: Augen zu und... schnarchen. Wink
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