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Die Filme von Hong San-Soo

 
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 03 Aug 2011 14:53    Titel: Die Filme von Hong San-Soo Antworten mit Zitat

Ich möchte an dieser Stelle mal den Blick auf den südkoreanischen Filmemacher Hong Sang-Soo lenken. Der koreanische 'Eric Rohmer' ist spätestens seit Haebyeonui yeoin/Woman on the Beach ein Geheimtip und hat mit Bam gua nat/Nacht und Tag sein vorläufiges Meisterwerk gedreht. Leider gibt es letzteren weltweit scheinbar nicht auf DVD und deshalb will ich diesen Thread neben persönlichen Gedanken/Erfahrungen zu seinem Werk vor allem der Verfügbarkeit seiner Filme widmen.

Wer kann etwas zu diesem Filmemacher sagen? Was sind eurer Meinung nach seine besten Filme? Die Runde sei eröffnet.
_________________
"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
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gruenrowski



Anmeldungsdatum: 11.12.2010
Beiträge: 133

BeitragVerfasst am: 03 Aug 2011 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

NIGHT AND DAY gibt's in Japan auf DVD, natürlich ohne englische Untertitel. Bin froh, den Film auf der Berlinale '08 gesehen zu haben, denn er scheint Hongs schönster Film, vielleicht neben WOMAN ON THE BEACH zu sein.

Aber letzten Endes ist Hong Sang-soo einer dieser seltenen Filmemacher, der mich IMMER fesselt. In der Tat kenne ich jeden Film von ihm und mag alle. Selbst die, die ich nicht so mag, wie LIKE YOU KNOW IT ALL. Oder TURNING GATE... oder meinte ich WOMAN IS THE FUTURE OF MAN? Ich weiß es nicht mehr, die letzten beiden Filme verwechsel ich sogar ständig, und kann mich an absolut keinen Plot mehr erinnern. Aber Hong Sang-soos Filme sind wie gute Freunde. Sie ändern sich nur sehr subtil, man hat Freude an dem Beständigen, aber auch an der Entwicklung. Und wenn man mal nicht ganz mit ihm übereinstimmen kann, hat man's auch sofort wieder vergessen...

Und er ist vielleicht einer der wenigen neben Godard (und mir Wink ) die verstanden haben, was es mit dem Zoomobjektiv auf sich hat...

Neben NIGHT und BEACH gucken:

VIRGIN STRIPPED BARE BY HER BACHELORS
TALE OF CINEMA
LOST IN THE MOUNTAINS
OKI'S MOVIE
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 03 Aug 2011 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Kenne einige seiner Filme, find die auch ausnahmslos klasse. Ich glaub "On the Occasion of Rememberingthe Turning Gate" ist mein liebling. Für mich schläg er, wie zB Ming lang-Tsai, Weeraketakhul oder der frühe Kiarostami, in die minimalistische Schiene, nur nicht ganz so extrem wie die genannten. Also wer mit wenig schnitten, langsamer geschwinsigkeit und statischer kamera (oder dem Gefühln das nicht viel passiert) wenig anfangen kann, sollte passen. Wer diesen Stil mag (ich halte ihn sogar für die interessanteste Strömung in Sachen Film in den letzten 15 Jahren), sollte zuschlagen.

Neben den schon im Thread genannten empfehle ich neben Turning Gate noch "The Power of Kangwon Province" und "Woman is the Future of Man".

Die Drei von mir genannten, sowie "Bachelors", gibts auch definitiv auf DVD mit englischen subs, habe von allen Scheiben hier, meist aus Asien, aber die gibts auch in Us und UK.
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"Wenn Gott mir doch irgend ein klares Zeichen geben würde wie zum Beispiel, bei einer Schweizer Bank eine grosszügige Einzahlung auf meinen Namen zu machen." - Allen
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Eduardo



Anmeldungsdatum: 30.03.2009
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: 04 Aug 2011 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

Kenne bislang nur zwei seiner Filme, die mich absolut entzückt haben:
THE DAY HE ARRIVES und A TALE OF CINEMA

das sind recht moderne und doch irgendwie zeitlose Filme, mit viel eigenem Witz und tollen Regieeinfällen. Und die schönen langen Einstellungen haben auch Klasse. Würde bzw. werde in Zukunft sicher versuchen, mehr von ihm zu sehen.
Einer der Lieblingsregisseure von Rudolf Thome - ich denke das spricht auch noch mal für ihn.
_________________
Meine Filmsammlung: http://www.meine-filmsammlung.de/?31303
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 04 Aug 2011 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

Horrorcollector hat folgendes geschrieben:
Also wer mit wenig schnitten, langsamer geschwinsigkeit und statischer kamera (oder dem Gefühln das nicht viel passiert) wenig anfangen kann, sollte passen. Wer diesen Stil mag (ich halte ihn sogar für die interessanteste Strömung in Sachen Film in den letzten 15 Jahren), sollte zuschlagen.


Gibt es denn etwas schöneres als diese stilistische Methode? Very Happy Ich guck mir auch 'n 5h Film aus nur einer Einstellung an, hab ich überhaupt kein Problem mit Wink
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gruenrowski



Anmeldungsdatum: 11.12.2010
Beiträge: 133

BeitragVerfasst am: 04 Aug 2011 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Neophyte hat folgendes geschrieben:
Horrorcollector hat folgendes geschrieben:
Also wer mit wenig schnitten, langsamer geschwinsigkeit und statischer kamera (oder dem Gefühln das nicht viel passiert) wenig anfangen kann, sollte passen. Wer diesen Stil mag (ich halte ihn sogar für die interessanteste Strömung in Sachen Film in den letzten 15 Jahren), sollte zuschlagen.


Gibt es denn etwas schöneres als diese stilistische Methode?


Naja klar, Film ist halt eben schon mehr als nur Reduktion. Und, wie Horrorcollector ja ganz richtig sagte, ist dieses entdramatisierte Drama durchaus momentan en vogue. Hong Sang-soo ist vermutlich aber wegen seines Schalks im Nacken und wegen seiner entzückenden Erzähltricks der hyperaktivste von all denen, die die Langsamkeit (neu) entdeckt haben.
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4LOM
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 3350
Wohnort: North by Northwest

BeitragVerfasst am: 05 Aug 2011 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

gruenrowski hat folgendes geschrieben:
Naja klar, Film ist halt eben schon mehr als nur Reduktion.

Während der diesjährigen Berlinale konnte man sich nicht des Eindrucks verwehren, dass die Filmemacher die Welt entschleunigen wollen. Sind das vielleicht Auswirkungen unserer wuseligen Gesellschaften?
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Race hate isn't human nature; race hate is the abandonment of human nature.
--- Orson Welles
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 05 Aug 2011 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

gruenrowski hat folgendes geschrieben:
Neophyte hat folgendes geschrieben:
Horrorcollector hat folgendes geschrieben:
Also wer mit wenig schnitten, langsamer geschwinsigkeit und statischer kamera (oder dem Gefühln das nicht viel passiert) wenig anfangen kann, sollte passen. Wer diesen Stil mag (ich halte ihn sogar für die interessanteste Strömung in Sachen Film in den letzten 15 Jahren), sollte zuschlagen.


Gibt es denn etwas schöneres als diese stilistische Methode?


Naja klar, Film ist halt eben schon mehr als nur Reduktion. Und, wie Horrorcollector ja ganz richtig sagte, ist dieses entdramatisierte Drama durchaus momentan en vogue. Hong Sang-soo ist vermutlich aber wegen seines Schalks im Nacken und wegen seiner entzückenden Erzähltricks der hyperaktivste von all denen, die die Langsamkeit (neu) entdeckt haben.


Das ist sicher richtig, bloß kann ich im Bezug auf diesen Regisseur nicht wirklich mitreden weil ich keinen seiner Filme kenne, da ich das selbe Problem habe wie jeder Mensch, nämlich das, das ich unmöglich alles kennen kann Wink
Allerdings möchte ich hinzufügen das ich diese Technik deshalb so schön finde, weil ich sie schon bei Kitano und insb. im Kino von Kenji Mizoguchi mit Entzücken bestaunt habe - ich bin durchaus ein Freund von Langsamkeit, kann aber auch mit einer gut montierten und inszenierten schnellen Schnittfolge etwas anfangen (um nicht den Ausdruck "Schnittgewitter" zu verwenden, mit dem der 3. Teil der Bourne-Trilogie immer wieder (zu Recht) in Verbindung gebracht wird, denn das scheint mir dann doch wieder etwas zu viel des Guten; ich möchte schließlich auch etwas sehen, es sei denn natürlich der Regisseur verwendet diese Technik explizit aus dem einfachen Grunde das er etwas nur flüchtig zeigen will um den Zuschauer bewusst in die Irre zu führen; auch auf dieses Spiel lass ich mich gern mal ein, denn dann sind die Aufmerksamkeitsantennen ganz besonders hoch ausgefahren - wie bei allen anderen Techniken aber auch) Smile
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gruenrowski



Anmeldungsdatum: 11.12.2010
Beiträge: 133

BeitragVerfasst am: 05 Aug 2011 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

4LOM hat folgendes geschrieben:
gruenrowski hat folgendes geschrieben:
Naja klar, Film ist halt eben schon mehr als nur Reduktion.

Während der diesjährigen Berlinale konnte man sich nicht des Eindrucks verwehren, dass die Filmemacher die Welt entschleunigen wollen. Sind das vielleicht Auswirkungen unserer wuseligen Gesellschaften?


Nö, nur eine Modeerscheinung im Festivalzirkus.
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4LOM
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 3350
Wohnort: North by Northwest

BeitragVerfasst am: 05 Aug 2011 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

gruenrowski hat folgendes geschrieben:
Nö, nur eine Modeerscheinung im Festivalzirkus.

Oder so. Very Happy
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--- Orson Welles
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