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Dr. Strangelove
Anmeldungsdatum: 02.08.2005 Beiträge: 1806
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Verfasst am: 23 Jun 2009 07:45 Titel: Kurzfilm: "Meeresblüten" |
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Ich werde für die nächsten zehn Tage offline sein, da ich mich zusammen mit dem allseits bekannten Forenmitglied Bodycounter aufmachen werde, in der Région Rhône-Alpes in Frankreich einen neuen Kurzfilm zu drehen, bei dem das Drehbuch ganz von unseren gesprächsinduzierten Assoziationen und zufälligen Begegnungen mit Leuten, Bauwerken und Landschaft spontan entstehen wird. Ich hoffe das Wetter spielt mit und ich freue mich auf eine überraschende, spannende Zeit. Mal sehen, ob was dabei herauskommt. _________________ "Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
Zuletzt bearbeitet von Dr. Strangelove am 07 Jul 2009 21:28, insgesamt einmal bearbeitet |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 23 Jun 2009 17:25 Titel: |
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Na, denn viel Spass und eine kreative Zeit!
Gruss
Ingo |
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4LOM Administrator
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 3350 Wohnort: North by Northwest
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Verfasst am: 01 Jul 2009 12:48 Titel: |
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Wünsche Euch auch viel Spaß (auch wenn Ihr bal schon wieder auf der Rückreise seid) und ich bin gespannt auf das Ergebnis. |
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Dr. Strangelove
Anmeldungsdatum: 02.08.2005 Beiträge: 1806
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Verfasst am: 07 Jul 2009 21:54 Titel: |
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So, wir sind wieder heil in Deutschland angekommen und haben das ersehnte seltsame kleine Filmchen im Gepäck. Das Interessanteste daran ist vielleicht, dass es klar die Handschrift beider Macher trägt und viele Gedanken und Ereignisse der letzten zehn Tage darin eingeflossen sind. Ob das am Ende auch als Film überzeugt, kann ich nicht beurteilen. Ich selbst bin da zu befangen von den paar Tagen, die ich ohne Umschweife zu den schönsten und kreativsten meines Lebens zählen kann. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt.
http://patrickcinema.blogspot.com/2009/07/kurzfilmcourt-metrage-meeresblutenles.html _________________ "Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
Zuletzt bearbeitet von Dr. Strangelove am 12 Jul 2009 11:43, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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bodycounter
Anmeldungsdatum: 29.04.2008 Beiträge: 211
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Dr. Strangelove
Anmeldungsdatum: 02.08.2005 Beiträge: 1806
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Dr. Strangelove
Anmeldungsdatum: 02.08.2005 Beiträge: 1806
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Verfasst am: 27 Jul 2009 16:54 Titel: |
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Auch wenn die Reaktionen hier im Forum auf das letzte (Gemeinschafts-)Projekt leider nicht sehr üppig ausgefallen sind, kündige ich an dieser Stelle dennoch den nächsten Film an, an dem ich zur Zeit arbeite und der voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres fertiggestellt sein wird. Er wird neben den Filmszenen wieder eine eigene Musik verwenden und zum ersten Mal mit eigenen Skulpturen und Gemälden experimentieren.
_________________ "Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 04 Aug 2009 09:32 Titel: |
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Nun haben sich also 2 Leute zusammengefunden und einen Film gedreht. Ein Film der viel andeutet und wenig zeigt. Eigentlich bin ich ja ein großer Freund von Filmen die mehr suggerieren anstatt dem Zuschauer mit der Visage auf nackte Tatsachen zu pressen.
Hier jedoch fand ich das nicht sonderlich gelungen. Warum? Mich störte vor allem die Kameraarbeit, insb. zum Ende, wo das Bild kurzzeitig beinahe auf dem Kopf steht. Ich mache das selbst auch sehr gern, aber hier wirkt es mir zu sehr wie mit dem Vorschlaghammer herbeigerufen. Wozu diese Einstellung?
Darstellung: Dr., du bist weder ein Sprecher noch ein Akteur. Selbst ein Interview-part, welcher vermeintlich relativ leicht darzustellen sein sollte (?) ist hier nicht sonderlich glaubwürdig. Vielleicht liegt es aber auch nur daran das ich dich kenne? (Aber lass mal; ich würde mich nicht mal vor die Kamera stellen, außer für ganz spezielle "Rollen" die ich mir selbst vom Leib auf dem Leib geschrieben habe.) Von daher Hut ab vor deinem Mut.
Das Wort: Wie du, Dr., mir ja sagtest, habt ihr hier jedes Wort auf die Waagschale gelegt und 3 mal umgedreht. Dennoch fand ich die meisten Sätze relativ hölzern, jedoch gab es auch mind. 2 recht lustige Sätze im ganzen Film, der ja nicht gerade dialogschwanger ist, und das ist auch gut so.
Die Absicht: Mir widerstrebt es zu deuten was der Sinn sein soll. Wie gesagt, soll der Film suggerieren und er tut es, aber nicht wirklich gekonnt; mehr schlecht als Recht. Ich sagte dir, Dr., ja auch schon das deine Bilderwelt immer so eine Sache ist. Mal gefällt sie mir, mal nicht. Alles in allem ist mir dein Schaffen 'n Tick zu französisch... ohne das das jetzt bös gemeint ist.
Ihr seid beides intelligente Leute, intelligent genug um zu sehen das ihr hier wenig schneiden durftet, was ihr ja auch nicht gemacht habt. Bravo!
Im großen und ganzen nicht mehr und nicht weniger als ein durchschnittlicher Kurzfilm. Ich würde 5 Punkte geben. Ich begrüße den experimentellen Charakter des Films, denn ein solcher Charakter bedeutet stets eine, im gewissem Maße, Distanzierung vom Publikum. Auch davon bin ich ein großer Freund. Der Film hätte halt nur etwas besser gemacht sein müssen... Gibt es Outtakes? Dinge die noch unterm Schneidetisch liegen? Ich denke mir auch, das der Film anders rübergekommen wäre, wäre er in S/W. Er hätte somit einen nostalghischen Look gehabt, und der Interviewte ist nostalghisch - visuell wäre somit das ganze stimmiger gewesen, und auch schöner anzusehen.
PS: Ich hoffe ihr konntet mit diesem Gekrakel zumindest etwas anfangen? |
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bodycounter
Anmeldungsdatum: 29.04.2008 Beiträge: 211
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Verfasst am: 04 Aug 2009 18:37 Titel: |
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Vielen Dank für den ausführlichen und vor allem aufrichtigen Kommentar, wenn ich mir den Film ansehe, ist mir wohl bewusst wie schwierig er für andere Leute sein kann. Ich sehe darin natürlich auch eine Erinnerung an diese wundervollen Tage, und wenn Andere ihre Impressionen und Mementos in ein Kunstwerk oder zumindest in ein Werk der Filmgattung zugehörig schaffen, kann die Nachvollziehbarkeit am Ende trotzdem gegeben sein, was hier nicht unbedingt der Fall ist. Es ist schwierig, den persönlichen Wert von dem filmischen Gehalt der Meeresblüten zu trennen.
Die Dialoge klingen seltsam, das war und ist uns bewusst, aber eine naturalistische Sprechweise ist ja nicht immer das Ziel des Schauspiels, wie man z.B. auch beim frühen Fassbinder bemerkt. _________________ Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden. |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 04 Aug 2009 18:40 Titel: |
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Als schwierig empfand ich ihn keinetwegs. Das Ziel der Darstellung ist doch klar Obsession und oder Nostalghia für bzw. bzgl. einer "verlorenen" Person. |
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Dr. Strangelove
Anmeldungsdatum: 02.08.2005 Beiträge: 1806
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Verfasst am: 05 Aug 2009 10:24 Titel: |
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Neophyte hat folgendes geschrieben: | Dennoch fand ich die meisten Sätze relativ hölzern, jedoch gab es auch mind. zwei recht lustige Sätze im ganzen Film, der ja nicht gerade dialogschwanger ist, und das ist auch gut so. |
Lustig oder gar dialoglastig sollte dieser Film nicht sein, es kommt ja auch nie ein richtiger Dialog zustande, weil der Interviewte immer ausweicht und eher in Bildern spricht. Die einzelnen Interviewfragmente deuten vielmehr nur an, was damals eigentlich passiert ist bzw. gerade eben vorgeht. Es ist demnach am Zuschauer, jene Fragmente für eine etwaige Deutung, sofern er sie denn wünscht, zusammenzusetzen -- ansonsten dürfte allein auch schon die Atmosphäre wirken, die zumindest bei mir ein Gefühl des Unheimlichen im Freudschen Sinne auslöst. Wir lieferten gewissermaßen die Substantive, Verben und Adjektive muss der Zuschauer finden. _________________ "Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 05 Aug 2009 13:13 Titel: |
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Soweit hat das ja, mit Ausnahme der Atmo auch ganz gut funktioniert. Sicher, die Atmo ist recht gut, aber eben nicht optimal. Dennoch würde es mich interessieren wie eine eventuelle zweite Kooperationsarbeit von euch beiden aussehen würde |
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bodycounter
Anmeldungsdatum: 29.04.2008 Beiträge: 211
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Dr. Strangelove
Anmeldungsdatum: 02.08.2005 Beiträge: 1806
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Verfasst am: 05 Aug 2009 15:26 Titel: |
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bodycounter hat folgendes geschrieben: | Wir haben schon so halb überlegt, nächstes Jahr wieder nach Frankreich zu fahren, also freu dich schonmal auf "Meeresblüten Teil 2 - Die wilden Abenteuer eines Wehmütigen im Rausch der Nostalgie" |
Von meiner Seite ist das nicht nur halb überlegt, sondern ganz beschlossen. Am Titel müsste man aber noch etwas schrauben , es sei denn wir drehen mal so einen richtig reißerischen Exploitationfilm für die Arte-Trash-Film-Reihe _________________ "Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 05 Aug 2009 15:50 Titel: |
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Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben: |
Von meiner Seite ist das nicht nur halb überlegt, sondern ganz beschlossen. Am Titel müsste man aber noch etwas schrauben , es sei denn wir drehen mal so einen richtig reißerischen Exploitationfilm für die Arte-Trash-Film-Reihe |
Das wäre aber wirklich mal eine schöne Idee!
Gruss
Ingo |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 05 Aug 2009 16:05 Titel: |
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Soll ich mich am Projekt beteiligen? Als visual Consultant und Script Supervisor |
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bodycounter
Anmeldungsdatum: 29.04.2008 Beiträge: 211
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 05 Aug 2009 18:23 Titel: |
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Zuletzt bearbeitet von cinéphile am 05 Apr 2012 13:53, insgesamt einmal bearbeitet |
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Dr. Strangelove
Anmeldungsdatum: 02.08.2005 Beiträge: 1806
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Verfasst am: 14 Aug 2009 11:54 Titel: |
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An dieser Stelle mal eine Kritik, die ein befreundeter Schriftsteller, Robert Schmidt, überraschenderweise verfasst hat:
Zitat: | Auszug aus dem brillanten Einstiegsdialog von "Meersblueten": "Was fuehlen Sie gerade?", wird der Protagonist von seinem Gegenueber gefragt. "Zufriedenheit," antwortet dieser, "ich weiss, dass sie da ist."
In einfachen, klaren Bildern aus dem Alltag des Protagonisten, erzaehlt der Kurzfilm die Suche eines ICHs nach IHR, nach der Fabelfigur. Eine Figur, die ihm vor Jahren Traum erschien und an deren Geschichte er den Zuschauer teilhaben laesst.
"Meeresblueten" von Patrick Mueller und Daniel Neumann ist wieder intellektuell und poetisch, wie wir es von Mueller kennen, wieder kopflastig und leidenschaftlich zu beiden Teilen. Der Konflikt, den Goethe mit seinem Faust beschrieb, Hesse mit seinem Steppenwolf - er ist noch immer dort wo er war: tief in uns drin. |
_________________ "Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub |
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