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Russische Klassiker bei Icestorm

 
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Anaerob



Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 19 März 2006 20:21    Titel: Russische Klassiker bei Icestorm Antworten mit Zitat

www.icestorm.de - Preislich sind die Titel auf jeden Fall sehr interessant, nur wie sieht's mit der Qualität aus? Hat schon jemand die oder andere DVD davon angetestet?
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 19 März 2006 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Vom hören: Schlechte bis mittelmässige Quali und alle ohne O-Ton.

Grüsse,

Dennis Smile
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Anaerob



Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 19 März 2006 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ausnahmslos ohne O-Ton kann nicht stimmen, weil bei Geh und sieh! das schon mal nicht so ist. Könnte auch ein Einzelfall sein, den ich zufällig herausgefischt habe. Wink
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4LOM
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 3350
Wohnort: North by Northwest

BeitragVerfasst am: 21 März 2006 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte bisher nur die "Wenn die Kraniche fliegen"-DVD im Player. Die DVD stammte aus der Bücherrei, ist aber auch schon 'ne Weile her. Kontrast, Schärfe und so habe ich noch ganz gut in Erinnerung, es gab aber einige vertikale Streifen im Bild. Russischer Originalton ist bei der DVD nicht vorhanden.

Irgendwo gab es auch mal Vergleichsbilder zwischen den Icestorm- und Criterion-DVDs von "Solaris". Die deutsche DVD sah abscheulich aus und hatte das falsche Bildformat.
_________________
Race hate isn't human nature; race hate is the abandonment of human nature.
--- Orson Welles
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 21 März 2006 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Die Firma Icestorm schwankt zwischen Ostalgie (unkritische "Augenzeuge"-Veröffentlichungen) und Diletantismus (oft beim Bonusmaterial) und hat sich in der Vergangenheit nicht gerade um bestmögliche Aufarbeitung cinematographischer Klassiker einen Namen gemacht. So sind auf den Veröffentlichungen der Eisenstein-DVDs nur die Defa-Fassung ohne russischen Originalton enthalten, die zwar mit ihrem zusätzlich eingespochenem Kommentar (bei Potemkin) ihren Reiz hat. Wer aber die Originalfassungen zu sehen wünscht, der kann nur zu den USA-VÖs greifen.

Daneben gibt es auch noch die Tarkowski-Filme von Eisstorm, über die es nicht viele Worte zu verlieren gibt, deshalb hier ein gelungenes Review aus der FAZ vor einiger Zeit:

Zitat:
Eine Frage des Formats: Die DVD-Edition von Andrej Tarkowskis sowjetischen Filmen

Es genügt, sich ein paar Szenen aus dem "Spiegel" anzuschauen, um sofort wieder dem Tarkowski-Zauber zu verfallen. Denn sie sind alle noch da: die Wege zwischen den Feldern, das Holzhaus am Waldrand, der brennende Heuschober, der Wind, der durch Büsche fährt, das blasse Antlitz der Mutter, das sich in dem der Ehefrau spiegelt, der bleiche Junge, auf dessen Kopf sich ein Vogel niederläßt, mitten im Winter. Daß ein Film, statt sich musikalischer Hilfsmittel zu bedienen, selbst Musik wird, hat es im Kino ein paarmal gegeben, bei Pasolini und Bergman, bei Dreyer und Andrej Tarkowski, aber man muß es doch immer von neuem sehen, um es zu glauben: wie sich das Geflecht der Bilder, statt eine Geschichte abzuspulen, in ein klingendes Ganzes verwandelt. Bei Pasolini und Dreyer war es der Opfergang der Unschuldigen, hier, im "Spiegel", ist es die Passion der Kindheit, die den Film antreibt: die Suche nach dem wahren Augenblick unter den Splittern der Erinnerung, den Moment, in dem alles aufgehoben ist, der Schmerz der Trennung und das tiefe Einssein mit der Welt, wie sie dem Knaben Aljoscha erscheint. Als sich die Kamera am Ende in die Dunkelheit des Waldes zurückzieht, ist nichts zurückgewonnen, aber alles zugleich im Bild erlöst, denn es war ja da, wir haben es gesehen, so wie man sein eigenes Leben sieht im Traum.

Aber darum geht es hier nicht. Hier geht es darum, wie dieser Film (und alle anderen Filme Tarkowskis für die Nachwelt aufbewahrt werden soll, das kollektive Gedächtnis. Es geht um sein Überleben avanciertesten technischen Bildmedium, der DVD. Auf diese Frage gibt die Tarkowski-Edition der Firma Icestorm Entertainment eine deutliche Antwort. Bleibt uns mit euren Feinheiten vom Leib, lautet sie, vergeßt eure Cineasten-Ansprüche, wir schenken euch den Volks-Tarkowski. Und so kommt diese Ausgabe auch auf den Tisch, karg, russisch rot, zum Discountpreis; ein Schnäppchen. So scheint es.

Die Kassette von Icestorm enthält alle Spielfilme, die Tarkowski vor seiner Flucht nach Westeuropa in der Sowjetunion gedreht hat, also neben dem "Spiegel" (1975) noch "Iwans Kindheit" (1962), "Andrej Rubljow" (1969), die Lem-Verfilmung "Solaris" (1972) und den "Stalker" (1979). Diese Filme haben zwei sehr unterschiedliche Kinoformate, "Rubljow" und "Solaris" das Cinemascopeformat 2,35:1, die übrigen drei das klassische russische Studioformat 1,37:1. Icestorm aber biegt alle fünf auf die beiden Fernsehformate 16:9 und 4:3 herunter, was dazu führt, daß bei den Breitwandfilmen ein Viertel des Bildes verlorengeht. Die Tatarenarmee in Andrej Rubljow erreicht also nur Dreiviertelstärke, die farbigen Ikonen am Ende des Films wirken nicht so, wie der Regisseur sie zeigen wollte, und der Planet Solaris darf nie in seiner ganzen irritierenden Ausdehnung erscheinen. Es gibt praktische Gründe, die für eine Formatbegrenzung sprechen, aber im Fall Tarkowskis müßten sie zurückstehen: In seinen Filmen kommt es mehr als in denen vieler anderer Regisseure auf die einzelne Einstellung an, das vollkommene Bild.

Auch das Bonusmaterial ist, gelinde gesagt, hausgemacht. Es enthält zwei knappe Lesehilfen zu Tarkowskis Leben und Werk und eine Folge von Specials, die allesamt von Icestorm eigens für diese Edition produziert wurden. Da sieht man dann etwa auf der DVD zum "Spiegel" zwei russische Schauspieler, die durch einen Park spazieren und abwechselnd auf russisch und auf deutsch ein Gedicht von Tarkowskis Vater Arsenij ("Alles ist unsterblich") aufsagen. Oder, auf der zweiten "Rubljow"-DVD, ein Gespräch mit dem ostdeutschen Aquareilmaler Peter Rohn, der über die Berufung und das Ethos des Malers philosophiert. Zum "Stalker" gibt es eine dilettantisch inszenierte Filmanalyse des Kameramanns Rolf Kettner und zu "Iwans Kindheit" einen Pressespiegel, der zwar Zitate aus dem Magazin "Regenbogenkino" und der "Deutschen Nationalzeitung" bietet, aber die wichtigste damalige Debatte verschweigt den Disput zwischen den Ideologen der italienischen Unità, die dem Film ,,westlichen Individualismus" vorwarfen, und Sartre, der ihn leidenschaftlich verteidigte.

Der Bonusgipfel aber ist die knapp einstündige philosophische Lektion von Dr. Michael Rosenhahn, Betriebswirtschaft1er aus Berlin und Hobby-Ontologe, die als Beigabe zu "Solaris" offeriert wird. Rosenhahn, mit roten und orangefarbenen Scheiben vor einer Pappwand hantierend, plaudert über ,,ein Problem, um das die Philosophen nach wie vor mit heißer Klinge streiten": das Sein und das Bewußtsein, die Materie und die Idee. Er legt Kreise und Kästchen über- und nebeneinander, zitiert Goethe und Hegel und stellt nebenbei fest, daß Tarkowski eine fehlerhafte Marx-Übersetzung benutzt habe, was sich dann irgendwie auch in Solaris niederschlug. Wenn man es nicht gesehen hätte, wurde man es nicht glauben. Ist das alles? Ja, das ist alles. Also keine Interviews mit dem Regisseur oder Mitgliedern seiner Teams, keine geschnittenen Szenen und keine Trailer, wie sie die Tarkowski-DVDs von Criterion und Image Entertainment in reicher Fülle bieten. Und vor allem kein russischer Originalton und keine Untertitel. Wer den Icestorm-Tarkowski kauft, wird beinhart und exklusiv mit der alten Defa-Synchronfassung bedient, in welcher der Erzähler des "Spiegels" wie ein Volkshochschulkollege des Dr. Rosenhahn klingt und der Junge aus "Iwans Kindheit" wie ein Berliner Rotzlöffel. Immerhin dürfen die Tataren in "Rubljow" gelegentlich tatarisch reden, was einen zumindest rudimentären Respekt vor der Tonspur verrät. Wer Tarkowskis Filme aber so hören will, wie sie wirklich klingen, muß sie nach wie vor in England oder Amerika bestellen.

Icestorm Entertainment, vor acht Jahren gegründet, besitzt die weltweiten Verwertungsrechte aller Defa-Filmproduktionen und dazu die Rechte zahlreicher russischer Klassiker, ist also ein gewichtiger player in der Branche. In seiner DVD-Editionstätigkeit sieht das Unternehmen, wie, es auf seiner Website mitteilt, ,,die Chance, das Verständnis zwischen Ost und West zu fördern". Wenn man die Tarkowski-Ausgabe sieht, möchte man die Leute von Icestorm dazu ermuntern, gelegentlich wieder einmal ihre eigenen Verlautbarungen nachzulesen.

FAZ, ANDREAS KILB


Überzeugen kann Icestorm nur bei den MoMA-Veröffentlichungen wie "Der Dritte" (Günter), "Das Kaninchen bin ich" (Maetzig), oder "Sonnensucher" von Konrad Wolf, die über zahlreiches Bonusmaterial verfügen und mich positiv überrascht haben. Scheinbar lernt auch Icestorm dazu.

Übrigens: Am 26. März 2006 wird im Dresdener Schaupielhaus die ungekürzte Fassung von Panzerkreuzer Potemkin aufgeführt, mit Musik vom Filmorchester Babelsberg! Wer will denn da noch in den Icestorm geraten... Very Happy
_________________
"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
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Horrorcollector



Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 1579
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 21 März 2006 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Also ich habe das Ganze so in Erinnerung: Die meisten deutschen Filme vom Icesterom sind runherum gelungen, da sie auf Restaurierte Defa master und Bonus zugreifen können. Ihre VÖ's russischer Filme sind alle misslungen, da damals der Deal mit Ruscico geplatzt ist (daher war auch bis kurz vor Beginn der "Russische Klassiker" Reihe die Frage nach dem O-Ton usw. offen).
Zwar kann ich mir nun nicht erklären wie auf "geh und sieh" der Originalton seinen Weg gefunden hat, aber ich bin mir sicher das dies etweder ein Fehler oder eine Ausnahme ist.

Grüsse,

Dennis Smile
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Anaerob



Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 21 März 2006 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, das erklärt einiges (geplatzter Ruscico-Deal). Schade, wäre eine Möglichkeit gewesen Titel, die nicht sooft im TV laufen, einmal halbwegs günstig kennen zu lernen. Büchereien, die soetwas führen gibt's bei uns nicht und in der Videothek werde ich bei diesbzgl. Anfragen vermutlich schief angesehen.
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