DVDuell.de Forum

[Neophyte]

Ich glaube fast wir haben da was übersehen.



http://www.criterion.com/films/588

http://www.imdb.com/title/tt0089603/

Paul Schrader nahm sich der Verfilmung des Lebens eines der bekanntesten Autoren Japans an; der Versuch ihn zu verstehen, u.a. durch seine eigene Arbeit.

[Horrorcollector]

Hi,

Mitbekommen habe ich das schon, weiss nur nicht so recht was der Film taugt...wirklich lohnenswert?

Grüsse,

Dennis
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DVD-Profiler Stand anfang März, seit dem nicht mehr aktualisiert.

"Wenn Gott mir doch irgend ein klares Zeichen geben würde wie zum Beispiel, bei einer Schweizer Bank eine grosszügige Einzahlung auf meinen Namen zu machen." - Allen

[Dr. Strangelove]

Der Film ist das was er sein will: eine Verfilmung von Mishimas außergewöhnlicher Biographie, nicht mehr -- wobei diese immer wieder durch Auszüge seiner Werke durchwoben wird. Es wird immer wieder geschrieben, wie toll doch Schrader die Mizoguchis und Ozus in den schwarzweißszenen nachempfunden habe. Dem kann ich so absolut nicht zustimmen. Das Problem des Films ist, dass man ihm immer anmerkt, von einem Amerikaner gedreht worden zu sein, und das noch nicht mal besonders gut. Denn vor allem die Cinematographie gefällt mir gar nicht, überall die großen Köpfe, als wenn der Film fürs Fernsehen statt fürs Kino gedreht worden wäre. Aber auch inhaltlich hat man das Gefühl, dass Schrader hier noch weiter hätte gehen können. Man versucht hier alles reinzupacken, aber reizt nichts so richtig aus oder bezieht Stellung, was zum Teil auch an den Verwandten gelegen haben mag, die Mishimas Homosexualität unter den Tisch kehren wollten. Schrader macht stattdessen viele Andeutungen, will es allen Recht machen. Heraus kommt ein Film, der nett anzusehen ist (vor allem die Bauten sind großartig!) aber irgendwie zu konventionell geraten ist. 5/10
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"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub

[Neophyte]

Ich habe den Film nun gesehen und finde ihn gut. Es ist ein Film der versucht die komplexe Figur Mishima Yukio zu verstehen; durch seine eigenen Bücher, bzw. insb 3 Bücher seines Werkes. Der Film fällt zusätzlich durch visuelle Extravaganzen auf, die ihm einerseits gut zu Gesicht stehen, andererseits im extremen Kontrast zu der visuellen Schemathik der narrativen Gegenwart stehen; Kapitel 4. Soll heißen: Kapteil 1-3 befassen sich ausschließlich mit der dramaturgischen Entwicklung seiner Hauptfigur; eben durch die 3 ausgewählten Bücher. In diesen 3 Kapiteln geht es wortwörtlich sehr bunt zu. Insb. in Kapitel 2, wo es stellenweise (oder nur mehr als in Kapitel 1&3) um Sex geht. Das Szenenbild ist öfters pinkfarben gehalten; ein Verweis auf die Entstehung dessen, was mittlerweile als Pink-Porno bekannt ist. Als Gegenpol hierzu gibt - ebenfalls in den ersten 3 Kapiteln - teils traumhaft schöne S/W Aufnahmen, die mich in der Tat an das Kino von Ozu (insb. bzw. hauptsächlich seins) erinnert haben.
Auch die lange Aufnahme des Sonnenauf- bzw. Untergangs zum Anfang/Ende sind ein Verweis auf das Kino Ozus. Sie stellen das dar, was Schrader als "final codas" bezeichnete. Ebenso ist der Film ein Verweis auf Naruses Filme. Im Gegensatz zu Ozus Filmen, wie Richie sagte: "In Ozu's films, everything is quiet. In Naruse's films, as soon as the characters move, they hit the wall."
Zurück zu Kapitel 4: Die hier präsentierten Bilder stehen dem vorangegangenen der Kapitel 1-3 in vielem nach. Eine visuelle Metapher: Die Vergangenheit (Kapitel 1-3), war wild, bunt, voller Ziele, welche letztenendes in das Schreiben kanalisiert wurden. Die Gegenwart, desillusioniert, wie auch die Kamera durch ihre verhältnissmäßig "groben" Bilder anmerkt. Ich kann dir den Film durchaus empfehlen - letzten Endes jedoch, musst du für dich entscheiden

[Horrorcollector]

[Neophyte]

[Horrorcollector]

ahh, jetzt klingelts

Danke!
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DVD-Profiler Stand anfang März, seit dem nicht mehr aktualisiert.

"Wenn Gott mir doch irgend ein klares Zeichen geben würde wie zum Beispiel, bei einer Schweizer Bank eine grosszügige Einzahlung auf meinen Namen zu machen." - Allen

[Neophyte]

Na bitte.

Punktemäßig habe ich ihn 'ne 7 gegeben; mit Tendenz zur 8.