4LOM Administrator
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 3350 Wohnort: North by Northwest
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Verfasst am: 30 Jan 2008 14:17 Titel: arte | 07.02.08: 'Sie kennen kein Erbarmen - Italo-Western' |
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Ich finde die Doku eher schwach, aber vielleicht hat der ein oder andere Interesse daran und möchte sich nicht gleich die DVD von Koch Media kaufen.
arte | 07.02.08 | 22:50 Uhr
"Denn sie kennen kein Erbarmen - Der Italo-Western" [D 2006, Hans-Jürgen Panitz, Peter Dollinger]
Zitat: | Der Dokumentarfilm erzählt die Erfolgsgeschichte des italienischen Western, der Anfang der 60er Jahre ein neues Filmgenre begründete. Neben Filmausschnitten aus mehr als 30 Western ist auch selten gezeigtes Archivmaterial zu sehen. Außerdem kommen wichtige Protagonisten zu Wort, darunter Franco Nero, Pierre Brice, Robert Hossein, Thomas Milian, John Garko, Bud Spencer und Damiano Damiani.
Anfang der 60er Jahre steckt die italienische Filmwirtschaft in der Krise. Die beliebten Monumentalfilme werden aus Kostengründen nicht mehr produziert. In Deutschland wird mit der Karl May-Filmserie versucht, Western zu drehen. In Italien entscheiden sich einige Regisseure und Autoren - maßgeblich Sergio Leone, der die internationale Filmszene wie kaum ein Zweiter kennt - ebenfalls dafür, Western zu machen, ein Genre, das bis dahin fast ausschließlich den Amerikanern vorbehalten war. Aus dem für viele aussichtslosen Unternehmen in europäischen Studios, Kiesgruben, wüstenähnlichen Landschaften in der Umgebung von Rom und im spanischen Almeria Low-Budget-Western zu produzieren, entwickelt sich ein eigenes Genre, das schnell Kultcharakter bekommt.
Die Macher der Italowestern bemühen sich, grundsätzlich alles anders zu machen als man es von den herkömmlichen Western gewöhnt ist. Die Helden sind keine edlen Schützen oder Cowboys, sondern Outlaws, bezahlte Killer, Kopfgeldjäger oder schlichtweg Banditen. Es geht nicht um die Vermittlung moralischer Werte, die Verteidigung des Gesetzes oder um den Kampf gegen Indianer, sondern um niedere Motive wie Geld oder Rache. Der Held ist schmutzig wie seine Umgebung. Er redet kaum, sondern handelt. Kunstfertigkeit an der Waffe und skrupelloses, gewissenloses Töten entscheiden, nicht der edle Charakter. Und es gibt viele Tote. Die Schießerei, der Showdown werden zelebriert.
Durch extreme Großeinstellungen, Zeitlupen, überraschende und subjektive Kameraperspektiven oder die markante, pfeifende Explosion eines Schusses entsteht eine völlig neue Filmsprache. Von der Kritik als primitiv und brutal abgetan, vom Publikum als "Oper der Gewalt" gefeiert, setzt sich der Italowestern im Kino durch. Auch weil eine neuartige Musik entsteht, deren Motive von einfachen Instrumenten leben. Die Musik greift als bestimmendes Element in die Handlung ein und bestimmt oft Rhythmus und Tempo des Films.
"Für eine Handvoll Dollar" und "Spiel mir das Lied vom Tod" bilden die Spitze einer fast ein Jahrzehnt währenden Produktion von Western, in denen oft bewährte Stilmittel kopiert werden, die aber hinter reißerischen Titeln immer wieder überraschende Schmuckstücke bereithalten. Die Filme des Schauspielerduos Bud Spencer und Terence Hill komplettieren mit ihren komischen Elementen die Legende des Italowesterns, der auch heute noch sein Publikum findet und zeitgenössische Regisseure wie Takeshi Kitano ("Zastoichi") und Quentin Tarantino ("Kill Bill") inspiriert. |
Wiederholung:
10.02.2008 um 03:00 |
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