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cinéphile Gast
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Verfasst am: 30 Nov 2010 14:39 Titel: |
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Schluss mit dem Wachstumswahn: Plädoyer für eine Umkehr
Zitat: | Die beiden Autoren zeigen bereits seit einigen Jahren in verschiedenen Publikationen immer wieder , dass Wachstum die Probleme nicht löst, die es vorgibt zu lösen im Gegenteil, es verschärft manche Probleme sogar.
Die Lage wird immer ernster: Die Finanzblase ist geplatzt. Die zuvor mit Schulden aufgeblähte Konjunktur ist eingebrochen. Doch statt die Probleme zu lösen, warten Regierungen und Unternehmen erneut auf Wachstum und trösten, alle Probleme würden gelöst, wenn die Wirtschaft wieder wächst. Diesmal nehmen Regierungen und Parlamente noch krassere marktwirtschaftliche und ordnungspolitische Sündenfälle in Kauf.
Damit spitzt sich die Lage zu: Wird die Wachstumspolitik mit zusätzlichen Schulden fortgesetzt, droht ein Kollaps des Kapitalmarkts. Wird das Wachstum dagegen mit Sparprogrammen und Schuldenrückzahlungen gestoppt, drängt sich endgültig eine neue Strategie auf, um ohne Wachstum möglichst wenig Arbeitslose zu schaffen und die Renten zu sichern. Dafür plädiert diese Schrift.
Inhaltsverzeichnis:
1. Wachstum auf Pump
Verschuldung sprengt Grenzen
Doppelte Absturzgefahr
Subventionen fördern den Leerlauf
Verbilligte Energie
Unsinnige Transporte
"Horribles Jahr für Luftfahrt"
Staat stützt Ausbeutung
2. Die Natur wird geplündert
Menge schlägt Effizient
Mehrfache Risiken
Kampf um Nahrung
Grenzen bereits überschritten
Wenn alle das täten
Der Kampf um Land
3. Reiche werden reicher
Wachsende Kluft in der Schweiz
Kaufkraft der Ärmsten sinkt
Erben bleiben steuerfrei
Wer hat, dem wird gegeben
4. Kaufbefehle für Konsumenten
Mehr Konsum, weniger Nutzen
Kaufbefehle verweigern
5. Weniger Arbeit dank Produktivität
Spirale von Produktivität und Wachstum
Wachstum durch Freizeit ersetzen
Nicht mehr, aber besser
In Widersprüche verstrickt 51
6. Einwände und Gegenargumente
7. Die Alternativen
7.1 Eine ökologische Steuerreform
Mit Abgabe umlenken
Mit Ertrag umverteilen
Wirkung reicht über Energie hinaus
7.2 Wachstumsfördernde Subventionen abbauen
Verkehrstarife erhöhen
Landwirtschaft und Tourismus
Verursacherprinzip durchsetzen
7.3 Anreize zum Verkürzen der Arbeitszeit
Anreize in Holland
Flexible Arbeitszeiten
Kurzarbeit während eines Einbruchs der Konjunktur
7.4 Den Kapitalmarkt regulieren
Endlich das Eigenkapital vorschrieben
Kapitalgewinne statt Arbeit besteuern
7.5 Eine Erbschaftssteuer für die Renten
7.6 Begrenzung der Bevölkerung
Auch Industriestaaten einbeziehen
BIP total contra PIP pro Kopf
8. Im Namen des Wachstums
9. Anhang mit Vertiefungen
1. Vertiefung zum Kapitel "Das Wachstum basiert auf Pump"
Rabatt für unerwünschte Mengen
Der subventionierte Welthandel
2. Vertiefung zum Kapitel "Die Natur wird geplündert"
Den Reichen geht die Natur aus
3. Vertiefung zum Kapitel "Reiche werden immer Reicher"
Elend im wachsenden Indien
4. Vertiefung zum Kapitel "Kaufbefehle für Konsumenten"
Weniger Konsum ist effizenter
5. Vertiefung zum Kapitel "Einwände und Gegenargumente: Ohne Wachstum zu wenig Geld für die Gesundheit"
Wachstum macht Gesundheitsbranche krank
6. Vertiefung zum Kapitel "Alternativen Ökologische Steuerreform"
Variable Abgabe kann Ölpreis stützen |
Gruss
cinéphile |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 03 Dez 2010 09:57 Titel: |
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Bin zwar erst auf S.200 aber insb die Geschichte Unglücklich sein, sowie selbstverständlich Die Verwandlung haben mir extremst zugesagt |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 22 Dez 2010 12:40 Titel: |
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Zitat: | Der Spion, der aus der Kälte kam
OT The Spy Who Came in From the Cold OA 1963 DE 1964 Form Agentenroman Epoche Moderne
Mit seinem dritten Roman Der Spion, der aus der Kälte kam erzielte John le Carré 1963 einen internationalen Publikumserfolg und begründete seine Reputation als unbestrittener Meister des Spionage- oder Agentenromans. Die Bemerkung seines Vorbilds Graham R Greene, dies sei die beste Spionagegeschichte, die er je gelesen habe, fand in der Literaturkritik kaum Widerspruch.
Inhalt: Alec Leamas, ein alter Fuchs beim britischen Geheimdienst, hat all seine Agenten in der DDR verloren. Nachdem der letzte, ein führender SED-Politiker, bei einem Fluchtversuch erschossen wurde, soll Leamas von Berlin aus seinen Widersacher Mundt, den mächtigen Vize der ostdeutschen »Abteilung«, endgültig ausschalten. Nach einem von George Smiley ausgeklügelten Plan soll Leamas, scheinbar aus dem Dienst entlassen und verwahrlost, von den Ostdeutschen angeworben und in die DDR gebracht werden. Dort glaubt Fiedler, Mundts Konkurrent, diesen als britischen Geheimagenten entlarven zu können. Im Verlauf eines Parteiverfahrens kann Mundt jedoch den Spieß umdrehen und Fiedler mit Leamas der Konspiration gegen ihn und die Stasi beschuldigen. Das gelingt, weil er auf unerklärliche Weise über Leamas’ andauernde Kontakte zum Secret Service und über seine Liebesbeziehung zu Liz, einer jungen englischen Kommunistin, informiert ist. Erst spät erkennt Leamas »den ganzen grausigen Trick«: Er selbst war von seinem Dienst getäuscht worden – er sollte nicht Mundt (der tatsächlich ein britischer Agent ist) zur Strecke bringen, sondern den argwöhnischen Fiedler, der dann wirklich von seinen eigenen Leuten liquidiert wird. Immerhin scheint Mundt sowohl Leamas als Liz, die in der DDR als unfreiwillige Belastungszeugin verwendet wurde, die Flucht über die Berliner Mauer zu erlauben. Im letzten Moment erweist sich jedoch auch dies als Täuschung: Das Mädchen wird erschossen und Leamas verzichtet auf den lebensrettenden Sprung in den Westen, wo ihn Smiley vergebens erwartet.
Aufbau: Le Carré benutzt die historische Konstellation des Kalten Kriegs als Grundmuster für seine Erzählung und richtet den Blick auf jenen Ort, an dem die Teilung der Welt in zwei feindliche Blöcke besonders anschaulich, ja symbolisch erscheint: auf das geteilte Berlin und die kurz zuvor erbaute Mauer. Er entwickelt hieraus jedoch keine Schwarzweiß-Zeichnung, wie dies in der Tradition des britischen Spionageromans die Regel war. Sein Held Leamas muss erfahren, dass die eigene Seite keineswegs verantwortungsvoller oder moralischer handelt als die feindliche. Mit der sehr dynamischen, an überraschenden Wendungen reichen Handlung verknüpft le Carré die zentralen Themen der Loyalität (zur eigenen Sache, zur Nation, zur freien Welt), aber auch der Täuschung und der Enttäuschung durch die eigene Seite. Damit schließt er bewusst an eine Traditionslinie politischer Literatur im 20. Jahrhundert an, für die besonders die Sonnenfinsternis (1940) von Arthur R Koestler steht.
Wirkung: Der Spion, der aus der Kälte kam war weltweit ein großer Erfolg bei Lesepublikum sowie Kritik und etablierte le Carré als internationalen Bestsellerautor. Die Verfilmung von Martin Ritt aus dem Jahr 1965 mit Richard Burton als Leamas konnte diesen Effekt nur verstärken. Entscheidend war neben den handwerklichen Qualitäten des Romans sicher auch die Tatsache, dass er eine akute historische Problematik und Zeitstimmung sehr genau traf. J. V. |
Gruss
cinéphile |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 07 Jan 2011 12:04 Titel: |
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Zwar noch nicht ganz fertig, ich bin auf Seite 917. Aber ich will ja auch kein Accordlesen betreiben, weil es 1. nix bringt und ich 2. ohnehin ein langsamer Leser bin. War ich schon immer und wird sich auch nie ändern...
Zu Amerika: Sehr episodenhafte Prosa, für Kafka ist eben diese Struktur etwas ungewöhnlich, basierend auf dem was ich bisher kenne. Nichts destotrotz sehr schön.
Zu Der Prozeß: Dieses Werk ist neben Die Verwandlung mein bisheriger Favorit. Das ist Literatur in seiner schönsten Form, aber auch in seiner beängstigendsten.
Zu Das Schloß: Gewisse Einstigesprobleme zwangen mich dazu, das Buch erstmal für 5 Tage wegzulegen. Diese Probleme basierten auf der Lektüre vom Prozeß: Beide Charaktere heißen K.., zwar hat K im Prozeß noch den Vornamen Josef, aber das änderte an meiner Verwirrung nichts. Was mich letztendlich dazu "zwang" das Buch wieder in die Hand zu nehmen und mit der Lektüre fortzufahren war die große Spürbare Kälte die K. hier entgegengebracht wird. Kafkas denken ist analytischer Natur (in Bezug auf jeden Charakter, sofern es dem Vorantreiben des Plots dient, und so muss es sein!), und gerade dies macht FK immer wieder zum Genuß. Nur zu schade das dieses Fragment nicht beendet worden ist - wer weiß wie lang er das Spiel noch hätte treiben können. Extra wegen diesem Werk habe ich mir auch noch die Haneke Box von Artificial Eye bestellt,und empfand den Film auch als sehr gut |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 14 Jan 2011 18:25 Titel: |
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Zitat: |
"Roger der Wecks Argumente treffen den Kapitalismus schmerzhaft. Wer Anstöße zum Umbau des Kapitalismus sucht, ohne gleich zum Planwirtschaftler zu mutieren, hier findet er sie." (Die Zeit, 2009)
"Die sozialmoralischen Erwägungen seien vor allem Finanzmenschen und Bankangestellten zur Berichtigung ihrer extremistischen Ansichten und zur Verbesserung der Kommunikation mit den Steuerzahlern, die sie jetzt retten mussten, ans Herz gelegt." (Süddeutsche Zeitung, 2009)
"In seinem gewohnt eleganten Stil entwirft Roger de Weck die Skizze für einen besseren Kapitalismus, für ein Wirtschaftssystem, das den Menschen dient. Mit seinem Buch lanciert er die notwendige Diskussion darüber, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen." (Sonntagszeitung, 2009)
"De Wecks Streitschrift fusst auf solidem theoretischem Hintergrund, ist leicht lesbar, ohne sich populistischer Phrasen zu bedienen, und sie erscheint zum richtigen Zeitpunkt: Da widerlegt einer in methodisch und stilistisch hervorragender Weise die oft gehörte Klage, wonach die satte Schweiz zu einer Debatte über Wege aus der Krise nicht imstande sei." (Neue Zürcher Zeitung, 2010)
"Roger de Weck ist ein nachdenklicher und äußerst heller Volkswirt. Seine Stärke liegt darin, dass er nicht ideologisch denkt, sondern praktisch und politisch. Er schreibt klar und präzise, was heute viele Volkswirte sich nicht trauen, aus Angst, man werfe ihnen vor, wie Oskar Lafontaine zu denken. De Weck schreibt angstfrei. Ein hervorragendes Essay zu den Folgen der Krise. Ohne viel Drumrumgerede von einerseits und anderseits. Klar, präzise, lehrreich." (NDR Kultur, 2010)
Kurzbeschreibung
Die Krise ist allgegenwärtig: Es geht um Finanzen, Wirtschaft, Politik, um das ganze System. Und niemand versteht wirklich, was passiert. Dieses Buch schafft Abhilfe: Der Ökonom und ehemalige Chefredakteur der ZEIT Roger de Weck erklärt die Lage im Europa der Globalisierung. Und er zeigt, ohne Zahlensalat und Wirtschaftsjargon, wie sich der Kapitalismus von Grund auf erneuern muss. Er skizziert eine Marktwirtschaft, die um ihre Unzulänglichkeit weiß und nicht länger systematisch das Kapital privilegiert, die nicht mehr viele Menschen ausgrenzt und natürliche Ressourcen verschwendet. Ein spannendes Buch über die Wirtschaft und die Gesellschaft, ihre Irrungen, ihre Chancen - und über unser aller Zukunft. |
Zitat: | Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
OT Nesnesitelná lehkost bytíOA 1984 DE 1984 Form Roman Epoche Moderne
Der Roman Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins von Milan Kundera schildert eine bewegende Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Prager Frühlings. Einfühlsam und nachdenklich um die Themen Liebe und Sexualität kreisend, ist das Buch gleichsam intelligent und unterhaltend.
Inhalt: Tomas, erfolgreicher Chirurg an einem Prager Krankenhaus, hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und sucht erotische Abenteuer ohne emotionale Abhängigkeit. Er lernt Teresa, eine Kellnerin aus der Provinz, kennen, die ihn liebt und ihn ganz für sich beansprucht. Teresa ist mit großen Gefühlen gesegnet und kann sich mit der Unverbindlichkeit kurzweiliger erotischer Beziehungen nicht abfinden. Sie drängt sich in sein Leben, quält ihn mit ihrer Eifersucht und leidet unter seinen Eskapaden.
Die politischen Verhältnisse spielen in diese Beziehung hinein. Der Prager Frühling wird niedergeschlagen, Tomas und Teresa fliehen in die Schweiz. Dorthin verschlägt es auch die Malerin Sabina, eine von Tomas’ Geliebten aus Prag, zu der er sich erneut hingezogen fühlt. Teresa ist dieser Konstellation nicht gewachsen und kehrt, obwohl sie das sowjetische Besatzungssystem hasst, in die Heimat zurück. Tomas »erkrankt an Mitgefühl« und reist ihr nach.
In Prag verlangt die neue Führung von dem Chirurgen, dass er eine Ergebenheitsadresse unterzeichnet, was Tomas aber ablehnt. So wird der Mediziner schließlich Fensterputzer. Teresa und Tomas widerstehen diversen Erpressungen des Regimes, ohne jedoch zu bewussten Dissidenten zu werden. Schließlich ziehen sie sich aufs Land zurück. Bei einem Autounfall kommen beide schließlich ums Leben.
Struktur: Kundera stellt in dem Roman Episoden und Analysen, Rückblicke und essayistische Reflexionen gegenüber, mischt dramatische Schilderungen mit psychologischen und philosophischen Überlegungen. Das Geschehen wird häufig von Kommentaren des Erzählers unterbrochen, welche die Ereignisse einordnen und das tragische Geschehen sowie die zuweilen stereotypen Konstellationen ironisch brechen. Die Reflexionen vermitteln den Figuren Reiz und Glanz. Trotz der zahlreichen erläuternden Passagen bleibt der Roman stets eng an seinen Figuren und zieht seine erzählerische Kraft aus den geschilderten Details, die der beachtlichen Beobachtungskunst des Autors entspringen.
Wirkung: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins war ein literarischer Welterfolg und der populärste der großen Romane der 1980er Jahre. Das Buch machte Kundera auch in Deutschland einem größeren Publikum bekannt, nachdem er in Frankreich und den USA bereits seit langem als Romancier von großem literarischem Gewicht galt. Auch die Verfilmung des Romans durch Philip Kaufman 1988, mit Juliette Binoche als Teresa, erreichte ein großes Publikum. R. F.
Pressestimmen
"Milan Kunderas Roman mutet wie ein kühnes intellektuelles Feuerwerk an, in welches sich immer wieder auch die Raketen des Sentiments und der Sinnlichkeit mischen." (Neue Zürcher Zeitung) |
Gruss
cinéphile |
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4LOM Administrator
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 3350 Wohnort: North by Northwest
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Verfasst am: 15 Jan 2011 01:56 Titel: |
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Ich habe vorher immer nur bestimmte Artikel daraus durchgelesen, jetzt werde ich mir aber mal das ganze Buch vornehmen. Wahrscheinlich komme ich aber nicht weit, denn Grafs Texte animieren so sehr zum Filmegucken, dass für das Lesen wieder nur wenig Zeit bleibt.
Zitat: | »Dominik Graf weiß, wovon er spricht, wenn er sich vor seinen Kollegen verneigt, die Filmgeschichte geschrieben haben: ein Kosmos von verkannten Genieblitzen, gescheiterten Ambitionen und übersehenen Meisterwerken.« Michael Althen
Dominik Graf schreibt über Filmklassiker und -entdeckungen aus Osteuropa, England, Frankreich, Italien, Amerika und Deutschland, über Filmkarrieren und Musik im Film. Seine Auseinandersetzung reicht von populären Fernsehserien und B-Movies über Friedrich Wilhelm Murnau, Max Ophüls, Robert Aldrich, Rainer Werner Fassbinder, Roberto Rossellini bis Jean-Luc Godard, Steven Spielberg und Robert Altman. |
_________________ Race hate isn't human nature; race hate is the abandonment of human nature.
--- Orson Welles |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 21 Jan 2011 12:13 Titel: |
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@ 4: Ja, das ist auch mein "Problem" mit derartigen Büchern: Man will einfach zu viele der beschriebenen Filme gucken, um wahrlich zu verstehen was der Autor - in diesem Fall Graf - meinte. Ein u.U. kostspieliges, zeitaufwendiges aber schönes Problem. Was glaubst du denn, warum ich die "Filmhistory: An Introduction" erstmal noch liegen lasse
Den Vorzug aus meinem Schrank erhielt nun:
Ein hochkomplexer Text, das muss ich schon sagen. Wahrscheinlich wirkt er auf mich umso komplexer als ich gewisse Voraussetzungen, die von Arthur selbst als "günstig" dargestellt sind, nicht habe. Trotz allem ist aufgrund seiner herrlichst angewendeten Sprache und somit fließend lesbaren Satzbildung die ganze Chose relativ einfach in "gedankliche Bilder" umzusetzen, (zumindest Größtenteils). Das schöne ist aber auch, das ich gewisse Passagen zweimal lesen "musste" um den Faden nicht zu verlieren (oder wenn ich das Buch wieder in die Hand nahm), um somit einen Palarogismus* zu verhindern oder bestmöglich entgegenzuwirken.
*: Wieder ein neues Wort gelernt, und dafür sind Bücher ja auch da; zum Lernen und Verstehen (und aus Unterhaltungsgründen) |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 26 Jan 2011 10:01 Titel: |
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Zitat: | Wo Anarchie herrscht, regiert das Gesetz des Stärkeren, und aus dem Nichts lässt sich unschwer etwas aufbauen. Kein Wunder also, dass überall dort kriminelle Machenschaften und geschäftliche Umtriebe aufblühen, wo Kriege herrschen, Staaten zusammenbrechen, Imperien zerfallen, sich Märkte entgrenzen – nicht selten Hand in Hand. Beispiele für diesen Mechanismus finden sich in der Geschichte zuhauf, aktuell im Gefolge der Auflösung der bisherigen internationalen Staatenordnung nach dem Ende der Sowjetherrschaft. Sie beförderte inner- und zwischenstaatliche Konflikte und leistete einer unregulierten Globalisierung der Märkte Vorschub.
Welch idealen Nährboden das organisierte Verbrechen dort gefunden hat, deckt Misha Glenny in seinem ebenso fesselnden wie beängstigenden Report McMafia auf, dessen Titel bewusst Assoziationen mit multinational operierenden Konzernen wie McDonald’s, Nike oder Shell wecken soll. Als der BBC-Korrespondent über den Krieg im ehemaligen Jugoslawien berichtete, fiel ihm auf, dass die Beute, die die Söldner paramilitärischer Einheiten dort machten, vielfach als Startkapital zum Aufbau großer Verbrechersyndikate diente. Die zu Macht und Reichtum gekommenen Bosse errichteten sodann Schmuggelnetzwerke, über die sie das europäische Konsumparadies mit illegalen Waren und Dienstleistungen aus allen Teilen der Welt versorgten. Überzeugt, den Schlüssel zu den Gesetzmäßigkeiten des organisierten Verbrechens gefunden zu haben, das sich damals von Osteuropa wie ein Krake auszubreiten begann, machte sich Glenny vom Balkan auf eine Erkundungsreise rund um den Erdball. Und fand seinen Verdacht bestätigt.
Was er auf seiner Reise alles erlebte, welche Ungeheuerlichkeiten er bei seinen rund 300 Gesprächen mit Insidern und Abtrünnigen aus dem Milieu erfuhr und welche Abgründe sich auf seinem Weg auftaten, hat der Autor auf über 500 Seiten niedergeschrieben. Wenngleich sich das Buch streckenweise in einem Wust von Einzelfallbeschreibungen verliert, von denen etliche eigene Abhandlungen verdienten, ist es ein wärmstens zu empfehlendes Lehrstück über das Böse und die Gesetze krimineller Herrschaft. |
Gruss
cinéphile |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 28 Jan 2011 09:53 Titel: |
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Habe nun auch den 2.ten Band durchgelesen, obgleich ich die Kritik an der Kant'schen Philosophie vorerst ausgelassen habe, da ich sie ja nicht kenne; obwohl es mich nicht verwundern würde, wenn sie auch noch nachgeholt wird; notiert ist der gute Imanuel jedenfalls schonmal |
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bodycounter
Anmeldungsdatum: 29.04.2008 Beiträge: 211
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 21 Feb 2011 10:15 Titel: |
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Zitat: | Das politische System der Schweiz gilt als stabil. Aber es ist zunehmend gefährdet: Globalisierung und direkte Demokratie vertragen sich schlecht. Während diese mehr und mehr zur Folklore wird, treffen Wirtschaftsbosse und Diplomaten im Hintergrund die wichtigen politischen Entscheidungen. Wer mit wem paktiert und welche Strippen zieht, enthüllt Viktor Parma, Bundeshaus-Journalist und brillanter Porträtist, in seinem provokanten und spannenden Bericht.
"Er kennt die Biografien, kann die wahren Handlungsmotive einschätzen. So werden seine Figuren lebendig, ihr Funktionieren nachvollziehbar. Globalisierung und direkte Demokratie vertügen sich schlecht, heisst es im Klappentext des Buches. Letztere verkomme zur Folklore. Viktor Parma unternimmt den heroischen Versuch, ein bisschen dagegen anzuschreiben. Daraus ist ein sehr empfehlenswertes Buch geworden." (Maja Wyss, Bilanz, 14.09.2007) |
Gruss
cinéphile |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 01 März 2011 18:57 Titel: |
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Zitat: |
Der sensible und labile Robert Forester lebt nach der Trennung von seiner Frau in der Kleinstadt Langley. Auf seinen einsamen Spaziergängen beobachtet er in einem Haus ein Mädchen und wird immer stärker von ihrem Anblick angezogen. Als er Jenny eines Tages kennenlernt, verliebt sie sich in ihn und trennt sich von Greg. Greg versucht, Jenny wiederzugewinnen, doch sie liebt Robert. Der mag sie zwar, liebt sie aber nicht. Die Lage scheint für Jenny ausweglos zu werden ... |
Gruss
cinéphile |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 05 März 2011 09:20 Titel: |
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Zitat: | "Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun." Mit diesen Worten schockiert Pierre alle in der Schule. Um das Gegenteil zu beweisen, beginnt die Klasse alles zu sammeln, was Bedeutung hat. Doch was mit alten Fotos beginnt, droht bald zu eskalieren: Gerda muss sich von ihrem Hamster trennen. Auch Lis Adoptionsurkunde, der Sarg des kleinen Emil und eine Jesusstatue landen auf dem Berg der Bedeutung. Als Sofie ihre Unschuld und Johan seinen Zeigefinger opfern mussten, schreiten Eltern und Polizei ein. Nur Pierre bleibt unbeeindruckt. Und die Klasse rächt sich an ihm ... Eine erschütternde Parabel über das Erwachsenwerden, Erziehung und Gewalt in unserer Gesellschaft. |
Gruss
cinéphile |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 11 März 2011 09:11 Titel: |
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Fantastisch |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 17 März 2011 08:54 Titel: |
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Zitat: | Mal ehrlich, was wissen wir von dem Land, in dem wir leben, von Deutschland? Haben wir eine Vorstellung davon, wie die Menschen fühlen, was sie bedrückt und freut? Deutschland ist eine Reise wert, und es gibt nicht wenig zu entdecken. Roger Willemsen hat diese Reise unternommen. Per Zug! Seine Auswahl ist subjektiv, man könnte vermeintlich wichtige Plätze vermissen. Aber darum geht es nicht. Das Deutschlandbild, das hier gezeichnet wird, ist ruhig und bedächtig. Keinesfalls schnell.
Die Beobachtungen, Begegnungen und Erfahrungen sind ungefiltert, entstanden durch offene Augen und Ohren! Hier werden direkte Eindrücke im Stil des Essays weitergereicht. Hier wird über Geschichte und Gegenwart, über Architektur, Sprache und Mode räsoniert. Man hört von Gesprächen mit Menschen, die sich mit ganz unterschiedlichen Problemen rumschlagen. Im Osten sind es vornehmlich die Enttäuschten, die zu viel geglaubt haben. In Konstanz z.B. haben drei Penner ihren Auftritt hinter dem Stadttheater. Und beim Busfahren im ländlichen Raum sieht und hört man viel. |
Gruss
cinéphile |
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Dr. Strangelove
Anmeldungsdatum: 02.08.2005 Beiträge: 1806
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Verfasst am: 17 März 2011 10:25 Titel: |
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Ich persönlich lese mich seit Monaten durch Musils unvollendeten MANN OHNE EIGENSCHAFTEN und dessen Sekundärliteratur. Irgendwie eine Mischung aus Zauberberg, Ulysses und Tristram Shandy. Eines der wunderbarsten Bücher des letzten Jahrhunderts, auf das man sich aber bedingungslos einlassen muss. Sehr schön ist auch, dass es das hervorragende Remix-Hörspiel dazu bei BR gratis zum Download gibt und auf das ich an dieser Stelle hinweisen möchte. _________________ "Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 17 März 2011 12:24 Titel: |
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Damit habe ich vor ein paar Jahren auch mal begonnen, Patrick. Das Buch fand ich damals so faszinierend wie mühsam zu lesen und habe dann wieder aufgehört. Aber nach Deinem Kommentar habe ich nun Lust, es nochmals zu versuchen.
Gruss
cinéphile |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 18 März 2011 19:13 Titel: |
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Zitat: | Über die moderne Welt sind viele diagnostische Mythen im Umlauf: Sie sei homogenisiert, individualisiert, und die isolierten Individuen gäben sich hemmungslos dem Konsum hin. Der englische Anthropologe Daniel Miller hat diese Mythen hinterfragt – genauer: Er hat die Bewohner einer Londoner Straße befragt. Und da die Menschen nun einmal nicht gerne über ihr Leben Auskunft geben, hat er mit ihnen über die Dinge in ihren Wohnungen gesprochen: über Simons 15000 Schallplatten, die für ihn alle emotionalen Schattierungen zum Ausdruck bringen; über den Laptop, auf dem Malcolm Unmengen von Briefen und Fotos speichert, um die Erinnerungskultur seiner Aborigines-Vorfahren aufrechtzuerhalten; über die billigen Spielfiguren aus dem Fast-food-Restaurant, mit denen Marina ihren Kindern ihre Liebe zeigt. |
Zitat: |
In einem entvölkerten Amerika versucht eine Handvoll Überlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mythische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verkörperung des absolut Bösen. In der Wüste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. |
Gruss
cinéphile |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 01 Apr 2011 22:13 Titel: |
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Es empfiehlt sich nicht Bücher über analytische Psychologie auf Arbeit zu lesen; zumindest nicht wenn der Arbeitsplatz der Flughafen München ist; dies gleichmal vorweg, obwohl ich mir dies schon dachte, dennoch war meine Neugierde auf dies Buch so groß, das ich jedwede Logik - die mir mit der Faust in dem Magen schlagen sollte -, ignorierte und es mit auf Arbeit nahm um während meiner freien Zeitfenster darin zu stöbern... Nach 2 Tagen - und doch stolzen 70 Seiten - Flugzeuglärm und Funkverkehr gab ich es auf und las den Rest daheim. (Schließlich ist Psychoanalyse nichts wo man nur mit "Halber Backe" lesen brauch' und dennoch alles versteht; hier muss man schon aufpassen, und so kam es dann, das ich gew. Punkte auch zwei- bis dreimal lesen musste um halbwegs zu verstehen wie Carl Gustav was meinte).
Dies Buch empfand ich als absolut fantastisch. Das Unbewusste bei Jung ist etwas komplexer (oder auch nicht, wie man will) wie als es bei Sigmund Freud dargestellt wird. Interessant fand ich hierbei die Teilung des Ich (Teil) und des Selbsts (Ganzes). Mit Jungs Worten
Carl Gustav Jung hat folgendes geschrieben: | Soweit unsere heutige Erfahrung reicht, können wir die Behauptung aufstellen, das die unbewussten Vorgänge in einer kompensatorischen Beziehung zum Bewusstsein stehen. Ich gebrauche ausdrücklich das Wort "kompensatorisch" und nicht das Wort "kontrastierend", weil Bewußt und Unbewußt nicht notwendiger Weise in einem Gegensatz zueinander stehen, sondern sie ergänzen sich gegenseitig zu einem Ganzen, zum Selbst. Gemäß dieser Definition ist daher das Selbst eine dem bewussten Ich übergeordnete Größe. Es umfasst nicht nur die bewußte, sondern auch die unbewußte Psyche und ist daher sozusagen eine Persönlichkeit, die wir auch sind. Wir können uns wohl vorstellen, das wir Teilseelen besitzen. So können wir z.B. ohne Schwierigkeiten uns selber als Persona sehen. Aber es übersteigt unser Vorstellungsvermögen, uns klarzumachen, was wir selbst sind, denn zu dieser Operation müsste der Teil das Ganze begreifen können. Es besteht auch keine Hoffnung, das wir je auch nur eine annähernde Bewußtheit des Selbst erreichen, denn, soviel wir auch bewußt machen mögen, immer wird noch eine unbestimmte und unbestimmbare Menge von Unbewußtem vorhanden sein, welches mit zur Totalität des Selbst gehört. Und so wird das Selbst stets eine uns übergeordnete Größe bleiben. |
Dies Zitat besagt aber auch, das ein gewisser - vielleicht nicht mindergroßer - Teil eines jeden Menschen auf alle Zeit Mystifikation ist, was wiederum etwas ist, womit sich anzufreunden oder gar abzufinden recht viel verlangt ist. Genaugenommen macht dies Zitat, diese "Formel", jedweden Selbstfindungsprozeß zunichte, eben weil es nach wie vor unbewußte Details gäbe die die komplette Erscheinung des Ichs, demnach des Selbsts (bei vermeintlich "abgeschlossener Selbstfindung"), verändern könnten. (Ich rede hier nicht von dem was Jung als Persona bezeichnete!)
Weiterhin fand ich die kleinen Kapitel über die Kollektivpsyche und die damit verbundene Persona als eine Art der Identifizierung mit der Kollektivpsyche der "Sozietät" hochinteressant, und so ist doch in jenen Kapiteln bestätigt, das die Gesellschaft für den Menschen ein notwendiges Übel ist (um es mal bös auszudrücken).
Fakt ist - und bleibt! - das die Psychoanalyse eine fantastische Welt ist, die allerdings die eigene Einstellung zu gewissen Dingen und Sachverhältnissen teils grundlegend verändern kann...
Desweiteren bemerk ich bei Freund, Jung & Schopenhauer einen lyrischen Stil mit dem ich mich sehr schnell angefreundet habe - die Bücher dieser 3 großen Denker, lesen sich wahrlich flüßig. Es gibt Bücher da verwahrt man 10 Minuten auf bzw. an einer Seite; nicht etwa weil das Geschriebene so brilliant ist; eher umgedreht. Wenn ich etwas lese und es brilliant geschrieben finde und es mich obendrein auf einer anderen Ebene fasziniert, dann verschling' ich dies Buch regelrecht - was jetzt aber nicht heißen soll das "Also sprach Zarathustra" langweilig gewesen wäre; dies Buch war auf lyrischer Ebene für mich derart ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, das sich die ganze Sache ein wenig in die Länge zog, und dennoch ist es ein gutes Buch, ein sehr gutes sogar. (Ich kanns kaum abwarten Nietzsches "Antichrist" zu lesen )
Habe ich in 24 h regelrecht verputzt (Auch während der Arbeit)... Ich konnt es gar nicht mehr richtig beiseite legen, ich wollte nur noch weiterlesen, und Alex sagt es im Buch an einer Stelle sehr treffend:
More - Let me slooshy more!
Eine wunderbare Umschreibung für meine Empfindung als ich das Buch wieder und wieder in die Hand nahm |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 02 Apr 2011 13:25 Titel: |
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Neophyte hat folgendes geschrieben: |
Habe ich in 24 h regelrecht verputzt (Auch während der Arbeit)... Ich konnt es gar nicht mehr richtig beiseite legen, ich wollte nur noch weiterlesen, und Alex sagt es im Buch an einer Stelle sehr treffend:
More - Let me slooshy more!
Eine wunderbare Umschreibung für meine Empfindung als ich das Buch wieder und wieder in die Hand nahm |
Fand ich auch toll damals!
Leider hatte die Fassung, die ich las, ein Happy-Ending. Dadurch finde ich Kubricks Film doch wesentlich besser.
Gruss
cinéphile |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 06 Apr 2011 12:06 Titel: |
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Die abgebildete Variante ist ja auch die komplette, in welcher Alex sich gen Ende besinnt. Find ich toll, ehrlich gesagt. Auf englisch könnte man schön sagen "He'll grow out of it". Und das tut er auch. |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 06 Apr 2011 12:53 Titel: |
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Neophyte hat folgendes geschrieben: | Find ich toll, ehrlich gesagt. Auf englisch könnte man schön sagen "He'll grow out of it". Und das tut er auch. |
Fand ich hingegen absolut aufgesetzt und peinlich.
Gruss
cinéphile |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 15 Apr 2011 08:42 Titel: |
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@ cine: Do I slooshy right? I think, there's something, like, wrong with my, linke, glazzies
Es ist erstaunlich was Bresson aus diesem Buch herausgeholt hat; eine brillant-merkwürdige Adaption sondergleichen. Bazin, so sollte sich herausstellen, hat (mal wieder) Recht gehabt als er sagte, Buch & Film sind zwei parallel existierende Realitäten (wenn ich das Recht in Erinnerung habe, da ich das Buch grad nicht hier habe...) Ich kann mich nicht erinnern in einem Buch jemals so oft "Gott" gelesen zu haben (aber ich habe auch nix anderes erwartet). Alles in allem ist das Buch die Schilderung einer Passion, teils gar Obsession für und mit dem Glauben eines Pfarrers. Gen Ende - und dies hat der Film nicht geschafft - wären sogar fast noch Tränen gekullert (was bisher nur Dostojewskij gelang!) Sehr schönes Buch, nun heißt es nur noch an "Mouchette" ranzukommen...
[Empfehlung von bodycounter]
Inferno
Ich kannte den Namen schon länger, u.a. im Zusammenhang damit einer der Mentoren von keinem geringeren als Ingmar Bergman zu sein; was, wohl kaum verwunderlich, dazu führte das der Name sich bei mir quasi einbrannte und so auf keinen Fall vergessen werden konnte. Desweiteren konnte ich mich sehr schnell für die Figur Strindberg begeistern als ich Watkins "Freethinker" sah (genialer Film - nur mal so nebenbei). Nun zum Buch: Schon auf den ersten Seiten - ohne das ich wusste das ich es hier mit einem quasi autobiographischen Buch zu tun hatte - wurde mir klar das es sich beim Protagonisten um August Strindberg handeln müsse; eine Vermutung die zum Glauben und später zum Fakt wurde, als es das Buch preisgab. August Strindberg umschreibt sich selbst hierin als einem quasi rast- und ruhelosem Charakter mit Verfolgungswahn; einem Charakter mit dem man mitleiden kann, wenn man will, dem man aber auch alle Verachtung an dem Hals wünschen kann - wenn man will (bedenkt man das er sein kleines Kind mitsamt Mutter einfach so verlässt (Ein absolutes No-Go, IMO)). Gen Ende findet August Strindberg zu einem ganz persönlichem Katholizismus - dem ich allerdings nicht zustimmen würde - und somit zu seiner Erlösung. Hochinteressant auch der Prolog, der quasi wie ein Theater-6-Akter geschrieben ist...
Gespenstersonate
Hübsches knapp 40-seitiges minimalistisches Kammerspiel fürs Theater.
Eines schönen Tages, soviel steht fest, werd' ich mir auch noch sein "Traumspiel" holen... |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 15 Apr 2011 08:59 Titel: |
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Zitat: |
Ob in den USA, in Asien oder in Europa: Die Welt ordnet sich neu. Niemand kann absehen, wohin sie sich in dieser Phase des Umbruchs bewegt. Umso wichtiger ist ein Autor wie Timothy Garton Ash, der die großen, oft widersprüchlichen Bewegungen der letzten zehn Jahre analysiert. Die Krise des Finanz- und Wirtschaftssystems, verschobene Kräfteverhältnisse zwischen den Kontinenten, Fundamentalismus und die Rückkehr der Religion ins Spiel der Politik - Garton Ash liefert die erste aktuelle Bilanz des 21. Jahrhunderts, die unverzichtbar ist, will man die Gegenwart verstehen. Er zeigt, wie dringend wir in Zeiten schneller Nachrichten reflektierte Auskunft darüber brauchen, wie sich Gesellschaften und Weltpolitik neu ordnen. |
Gruss
cinéphile |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 15 Apr 2011 09:46 Titel: |
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Du liest aber allerhand, cine |
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