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Stromboli

 
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Gast






BeitragVerfasst am: 17 Nov 2007 13:00    Titel: Stromboli Antworten mit Zitat

Hab den Film gestern im Kino des Filmmuseums gesehen. Kann mir mal einer erklären weshalb der so berühmt ist? Also so ne Schmonzette hab ich ja selten gesehen. Furchtbar. Hat mich richtig genervt. Die hölzerne Bergmann, die kitschigen Dialoge bzw. Monloge (schön auch dass die Bergmann jedes mal wenn sie allein ist alles laut ausspricht was sie denkt) und die grauenvolle Musik. Ich fand ja schon "L'amore" unerträglich (dachte, noch mehr als bei Strindberg könne man Frauen nicht leiden lassen aber weit gefehlt) aber hier ist ja echt der Gipfel erreicht. Das ganze hat mich auch emotional total kalt gelassen. Wäre die mal lieber gleich in den Vulkan gehüpft Smile
Jetzt darf mich der Ingo wieder als "Profinörgler" bezeichnen aber ich konnte dem Film rein gar nichts abgewinnen (obwohl ich zugeben muss dass mir mit Ausnahme von Deutschland im Jahre Null, den ich eher aus historischem Interesse schätze, der Rossellini eh nicht sonderlich zusagt. Ich kenne einige die mit Ingmar Bergman das Problem haben, dass da emotional nix rüberkommt. Das kann ich zwar überhaupt nicht behaupten, eher im Gegenteil aber bei mir ists mit dem Rossellini so)
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cinéphile
Gast





BeitragVerfasst am: 17 Nov 2007 14:15    Titel: Re: Stromboli Antworten mit Zitat

edit

Zuletzt bearbeitet von cinéphile am 05 Apr 2012 11:13, insgesamt einmal bearbeitet
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Gast






BeitragVerfasst am: 17 Nov 2007 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Da hab ich ich doch nur den Smilie vergessen Smile Klar nehm ich das nicht so ernst, kenn dich doch Smile
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 17 Nov 2007 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde Rossellini auch leicht überschätzt. Einerseits wird von Bazin, Rohmer und Truffaut sein Realismus so sehr gelobt, der damals sicher etwas wunderbar Neues gewesen ist. Andererseits wirkt für mich vieles einfach zu aufgesetzt und wie du schon sagst, mitunter hölzern. Und die Musik von Renzo Rossellini ist immer das Schlimmste, die klingt so wuchtig und wochenschauartig, daß für mich sofort jegliche Poesie flöten geht. Rossellini sagte ja schonmal so schon, daß sein Bruder in seinen Filmen die Musik macht, weil er sie sonst bei ihm zuhause machen würde, und das wäre unerträglich Wink.

Trotzdem kommt man so schnell nicht um Rossellini herum, weil er schon ein kluger Kopf war und seine Filme zumindest von ihrem Aufbau her interessant sind. Aber ich fand schon immer die Literatur über Rossellini interessanter als die Filme selbst. Mit Deutschland im Jahre Null konnte ich mich auch nie anfreunden. Ich empfehle dir dagegen den wunderbaren Film "Irgendwo in Berlin" [D 1946, Gerhard Lamprecht], die einen ähnlichen Gegenstand zum Thema hat und wesentlich realistischer als Rossellinis Film daherkommt.
_________________
"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub


Zuletzt bearbeitet von Dr. Strangelove am 20 Apr 2009 19:25, insgesamt einmal bearbeitet
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Pickpocket



Anmeldungsdatum: 11.04.2009
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 20 Apr 2009 17:34    Titel: Re: Stromboli Antworten mit Zitat

Anonymous hat folgendes geschrieben:
Hab den Film gestern im Kino des Filmmuseums gesehen. Kann mir mal einer erklären weshalb der so berühmt ist? Also so ne Schmonzette hab ich ja selten gesehen. Furchtbar. Hat mich richtig genervt. Die hölzerne Bergmann, die kitschigen Dialoge bzw. Monloge (schön auch dass die Bergmann jedes mal wenn sie allein ist alles laut ausspricht was sie denkt) und die grauenvolle Musik. Ich fand ja schon "L'amore" unerträglich (dachte, noch mehr als bei Strindberg könne man Frauen nicht leiden lassen aber weit gefehlt) aber hier ist ja echt der Gipfel erreicht. Das ganze hat mich auch emotional total kalt gelassen. Wäre die mal lieber gleich in den Vulkan gehüpft Smile

Beruhigend zu wissen, dass ich nicht der einzige bin, der mit diesem Klassiker nichts anzufangen weiß. Überhaupt hat mich von den bereits rezipierten Filmen Rossellinis ("Paisà","Germania anno zero", "Stromboli" und "Viaggio in Italia") kein einziger handwerklich überzeugt. Den filmhistorischen Wert kann und will ich ihnen aber nicht absprechen.
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 20 Apr 2009 19:26    Titel: Re: Stromboli Antworten mit Zitat

Pickpocket hat folgendes geschrieben:
Überhaupt hat mich von den bereits rezipierten Filmen Rossellinis kein einziger handwerklich überzeugt. Den filmhistorischen Wert kann und will ich ihnen aber nicht absprechen.

Nun ja, das war aber auch nicht Rossellinis Absicht. Er hatte nie die Geduld, Dinge lange vorzubereiten oder auszutüfteln. Trotzdem ist die Art und Weise, wie er seine späteren Filme inszeniert einfach grandios. Indem er beispielsweise bei der MACHTERGREIFUNG LUDWIGS XIV die Darsteller von Teleprompern ablesen läßt oder bei PASCAL dem Descartes-Schauspieler die Zeilen erst kurz vor dem Drehen gibt, erreicht er eine ganz eigentümliche Athmosphäre. Rossellini war ein höchst gebildeter Mensch, und es ist völlig nachvollziehbar, wieso er später die neuen Medien wie das Fernsehen dafür einspannen wollte. Vielleicht das Überraschendste daran ist, dass er mit seinen späteren historischen Filmen große Erfolge feiern konnte. An die penetrant nervige Musik seines Bruders Renzo in seinen ersten Filmen kann ich mich hingegen nach wie vor nicht gewöhnen.

Zum Thema Rossellini kann ich dir auch wärmstens das Buch über ihn von Tag Gallagher empfehlen. Ein faszinierendes Werk von jemanden, der sich sein ganzes Leben mit diesem Regisseur beschäftigt hat und diese Freude daran auch wiederzugeben versteht. Auf seiner Homepage kann man es übrigens auch online lesen.
_________________
"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
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Pickpocket



Anmeldungsdatum: 11.04.2009
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 21 Apr 2009 11:35    Titel: Re: Stromboli Antworten mit Zitat

Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:
Pickpocket hat folgendes geschrieben:
Überhaupt hat mich von den bereits rezipierten Filmen Rossellinis kein einziger handwerklich überzeugt. Den filmhistorischen Wert kann und will ich ihnen aber nicht absprechen.

Nun ja, das war aber auch nicht Rossellinis Absicht. Er hatte nie die Geduld, Dinge lange vorzubereiten oder auszutüfteln.

Was wiederum eine klare Schwäche des Regisseurs - und somit auch kritikwürdig - wäre.

Dr. Strangelove hat folgendes geschrieben:
Zum Thema Rossellini kann ich dir auch wärmstens das Buch über ihn von Tag Gallagher empfehlen. Ein faszinierendes Werk von jemanden, der sich sein ganzes Leben mit diesem Regisseur beschäftigt hat und diese Freude daran auch wiederzugeben versteht. Auf seiner Homepage kann man es übrigens auch online lesen.

Ich danke für diesen Tipp! Smile
Sobald ich Zeit dafür finde, werde ich das sicher tun.
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 21 Apr 2009 11:41    Titel: Re: Stromboli Antworten mit Zitat

Pickpocket hat folgendes geschrieben:
Was wiederum eine klare Schwäche des Regisseurs - und somit auch kritikwürdig - wäre.

Nicht unbedingt, wenn er damit ebenso geniale Ergebnisse erziehlt -- und das tut er -- ist das völlig in Ordnung, welche Mittel er dazu verwendet. Da muss ich den guten Roberto mal sehr in Schutz nehmen. Ich wünschte, es würden heute noch so innovative, einfache und inspirierende Filme gemacht werden, die etwas völlig Neues darstellen, wie er es damals vermocht hat.
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"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
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