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Wie steht es um den Film?

 
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Wie steht es um dem Film?
Dem Film geht es gut
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Dem Film geht es den Umständen entsprechend
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Mit fortschreitender Technik verändert sich auch der Film, und das finde ich gut
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Mit fortschreitender Technik verändert sich auch der Film, und das finde ich schlecht
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Mit fortschreitender Technik verändert sich auch der Film, und das beobachte ich mit Sorge
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Der Film ist am Boden und schafft es nur mit Mühe sich hin und wieder aufzurappeln
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Der Film ist am Boden
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Die Zeit verändert alles, auch den Film
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Stimmen insgesamt : 3

Autor Nachricht
Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 31 Dez 2008 13:09    Titel: Wie steht es um den Film? Antworten mit Zitat

Vorwort: Meine werten cinéphilen Freunde, heute dachte ich mir "Schreibste dir mal was von der Seele...". Ich habe es lang aufgeschoben diesen Thread zu eröffnen und irgendetwas sagt mir, ich hätte vielleicht noch ein Weilchen warten sollen, andererseits empfand ich es als höchst dringend diesen Thread zu eröffnen, in einem Forum von dem ich weiß, das meine Sorge (Es ist also von Anfang an nicht gut um den Grundton meines Eröffnungspostings bestellt, wie man auch an den Antwortmöglichkeiten sieht) nicht auf taube, sondern erfahrene, wissende Ohren stößt; von dem ich weiß, das man mir antworten... und vielleicht auch ein wenig Hoffnung spenden wird. Ich will dies kleine Vorwort nicht weiter unnötig dramatisieren und aufblasen, sondern zum Punkt kommen, zu meiner persönlichen Ansicht über die aktuelle Filmsituation.

Das Kino... die schönste Nebensache der Welt - zumindest war es einst so!

Der heutige Film

... hat sich meines Erachtens nach mit dem Problem, nein, besser noch, dem Geschwür "Kommerz" zu "plagen". Es ist vollkommen klar, logisch und natürlich notwendig das ein Film seine Kosten wieder einspielen muss, ansonsten wäre es ein "schlechtes Geschäft", bei dem nichts rauskommt, doch das weiß jedes Schulkind und ich erzähle keinem damit irgendeine weltbewegende Neuheit... Was mich aber schlichtweg ankotzt, und das aus tiefstem Rachen, ist die Tatsache das der heutige Film von leeren, schablonenhaften, 1-Dimensionalen Figuren in schwach konstruierten Drehbüchern regelrecht erdrückt wird, dies wird begleitet von "Schauspiel" das sich hinter der Monotonie einer Aufziehpuppe verstecken müsste; von der Effekthascherei aus denen so mancher Film zu nahezu 100% besteht und die auch einen Großteil der Laufzeit ausmachen will ich gar nicht erst sprechen - Wo sind sie nur alle, die guten Regisseure? Der Zuschauer wird ganz einfach nicht ernst genommen, für dumm verkauft, als Zahl in der Statistik "Wieviele Leute sind ins Kino gegangen" abgestempelt, als notwendiges Übel im Sinne des Kommerz betrachtet. Die "SAW"-Reihe ist hierfür ein nahezu prädestiniertes Beispiel, in Zusammenhang mit einem weiteren Punkt, bei welchem ich mir über meine Empfindungen noch nicht ganz im Klaren bin - hierbei handelt es sich um Regisseure die zunächsteinmal mit Splatter auf sich aufmerksam machen wollen, wofür Peter Jackson das wohl bekannteste Beispiel ist. Die Frage die ich mir in diesem Zusammenhang stelle ist folgende: "Wollen diese Regisseure nicht anders, oder können sie nicht anders?" Warum ein aufwändiges FX-"Spektakel" praktizieren wenn man doch das Filmmaterial für schöne Bilder via Kurzfilm verwenden kann? Aber das ist wohl eher relativ sowie subjektiv; wie das ganze Thema an sich... Wie u.a. Godard schon sagte, braucht man für einen Film lediglich einen Mann, eine Frau und eine Pistole.
Desweiteren stelle ich auch einen starken; Besorgniserregnd starken Einfluß des Fernsehens auf das Kino fest. Was folgt, was folgen muss, ist ein Zwitter, ein Hybrid, was wiederum zwangsläufig den Tod des klassischen Kinos zur Folge hätte; was so oder so im höchstem nur denkbaren Maße bedauerlich wäre, ja, für mich schon ein Grund zum Heulen.

Hommages / Epigonentum

... hier gibt es eine sehr schmale Grenze, ähnlich schmal wie die zwischen Genie und Wahnsinn, Geiz und Sparsamkeit. Persönlich bin ich ein sehr großer Freund von Hommages; ich würde es kaum anders machen. Am schönsten sind dann aber die, die man selbst nicht sofort erkennt, die so schön, so geschickt im Kostüm des Drehbuches verkleidet/versteckt sind, das sie einem nicht sofort "anspringen". Hierfür gibt es etliche Beispiele, die zwei berühmtesten dürften Martin Scorsese und Quentin Tarantino sein. Die Frage die sich mir hier stellt ist nicht ob Regisseur XYZ die o.g. Grenze in regelmäßigen Abständen durchbricht, sondern ob heutige, junge Regisseure überhaupt filmisch so "bewandert" sind, das sie sich dieses "Verfahrens bedienen". Ich habe in/aus mehreren Quellen gelesen/erfahren, die meine Sorge diesbezüglich untermauern. In einer davon wird gefragt welcher Jungregisseur sich heute denn noch mit den Werken Ozus, de Sicas, Melvilles (etc.) auskennt; kurz darauf wird dort gesagt "Für die meisten Jungregisseure beginnt die Filmbildung doch mit Quentin Tarantino"; eben jenen Tarantino, den ich auch mal vergöttert habe, wobei ich ihn doch stets, und das gilt nach wie vor, als besseren Autor wie als Regisseur empfand. Ich habe - ich finde das gehört hier einfach rein, Sorry, für den Umweg -, dieses Zitat auch mal beim Mini-Usertreff in Berlin vorgebracht in der Hoffnung man würde abwinken, doch es wurde bestätigt, was meine Sorge nur weiter schürte... In einem Artikel las ich von Filmschülern die keine Ahnung haben wer Federico Fellini ist, was auch beim Usertreffen angesprochen wurde, und von mir mit einem schlichten "Wenn das kein unfassbares Armutszeugnis ist, was dann?" kommentiert und quittiert wurde. Aus alledem ergibt sich noch eine Frage: "Welche Filme, welche Regisseure muss man kennen?" Welche darf man sich erlauben nicht zu kennen; will man als "filmgeschichtlich bewandert" akzeptiert werden? Existiert diese Möglichkeit überhaupt ohne ein Widerspruch zum vorher gesagten zu sein - ist eine Coexistenz möglich?

Hollywood zahlt Millionen für die Vergewaltigung des Zuschauers.

Es war Bernando Bertolucci der sagte: "Ich glaube, letztendlich ist der wahre Grund dafür, einen Film zu drehen, das Vergnügen. Das Vergnügen dessen der den Film dreht, der sich in den Zuschauer hineinversetzt - also ist das Vergnügen die Beziehung zwischen Filmemacher und Zuschauer, und die Kameraeinstellungen sind sozusagen mit den Stellungen des Kamasutra vergleichbar. Die Stellungen der Liebe - der Liebe des Films für den Zuschauer. Vergnügen bedeutet nicht Spaß oder Freude... Manchmal kann es auch Schmerz bedeuten, oder Angst, Beklommenheit."

Ich empfinde bei den meisten heutigen Filmen; Hollywoodfilmen wohlgemerkt, in der Tat Angst - Angst Geld und Zeit zu verschwenden; von eventuellen Kopfschmerzen durch einen schlechten Film verursacht, einmal ganz zu schweigen... jedoch passiert das mit dem Kopfschmerzen zum Glück auch nur sehr selten.

Kieslowski meinte mal er serviere dem Zuschauer nicht alles auf dem Silbertablett. Heutige Filme funktionieren genau umgedreht. Warum? Wird der Zuschauer als zu dumm erachtet, die Zusammenhänge mit Hilfe seiner grauen Zellen selbst zusammenzufügen?

Sehe ich die Dinge zu vielleicht eng, vielleicht zu einfach?

Nachwort: Ich will nicht gesagt haben "Früher war alles besser", ich will auch nicht nur jammern, rumheulen und meckern ohne Lösungsvorschläge zu bringen; im Grunde weiß ich nur wie ich es machen würde, hätte ich die Gelegenheit dazu. Natürlich haben wir auch heute noch gute Regisseure, auch in Hollywood, wie etwa die Coen Brüder, Paul Thomas Anderson oder Darren Aronofsky.

Und nun, zum Abschluß, ist es mit großer Spannung meinerseits verbunden, zu erfahren, was Ihr zu diesem Thema denkt...

Wie die Bolschewisten in Eisensteins "Oktober" auf dem Vormarsch waren, so ist heute die gezielte Verdummung der Kinogänger & TV-Gucker auf dem Vormarsch, und dies unaufhaltbar. Tarkovsky meinte schon das der Kameramann seine Arbeit tut, der Requisiteur, der Cutter; jedoch der Regisseur, der alles zusammenhalten sollte, hat keine Kontrolle mehr, es folgen Filme ohne jedweden "persönlichen Einsatz"; schlichte Arbeiten nachdem Schema F.

Dies jedenfalls ist meine Meinung, die ich eigentlich schon Anfang des Jahres posten wollte, doch ich dachte mir ich warte noch ab, was das Jahr so bringt, und nach den '08 im Kino angelaufenen, gesehenen Filmen konnte ich mich nicht mehr zurückhalten.
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Dr. Strangelove



Anmeldungsdatum: 02.08.2005
Beiträge: 1806

BeitragVerfasst am: 31 Dez 2008 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Seltsame Umfrage. Aber ich versuche es mal mit einer Antwort. Die derzeitige Filmsituation spiegelt eben die intellektuelle Situation in Deutschland wider, nicht mehr und nicht weniger. Nur hat sich das Arthouse-Angebot eher aus den Kinosälen auf DVD ausgelagert. Noch nie war die Möglichkeit, einen xbeliebigen Film der letzten 100 Jahre zu sehen derart groß wie heute. Dasselbe gilt auch für die Produktion: durch den Wegfall der kostenintesiven Größen beim Filmemachen wie Filmmaterial und Beleuchtung kann heute nahezu jeder Filme machen, die Grenze ist allein die eigene Kreativität. Durch das Internet können diese Filme dann auch noch auf der ganzen Welt veröffentlicht werden. Das Problem stellt sich eher bei den Großproduktionen. Der Regisseur ist dort von Geldgebern abhängig, es ist wie ein Haus, in dem jeder über die Architektur mitbestimmen will. Sich dann über die Resultate aufzuregen ist müßig. David Lynch empfiehlt in seinem neuen Buch jungen Filmemachern, sich nicht in die Hände von Produzenten zu begeben, auch wenn dies verlockend erscheint. Natürlich kann man dann keine Monumentalfilme drehen, aber dennoch künstlerisch wertvolle. Von daher blicke ich optimistisch in die Zukunft, ich kann kein Absterben des Mediums Film beobachten. Man muss es nur nutzen und Mut zur Bescheidenheit der Mittel haben. Heute gilt wie schon immer: wer etwas zu sagen hat, findet immer einen Weg. Daher stimme ich für Antwort 2.
_________________
"Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub
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Tom
Gast





BeitragVerfasst am: 31 Dez 2008 15:57    Titel: Re: Wie steht es um den Film? Antworten mit Zitat

Neophyte hat folgendes geschrieben:
...Meine werten cinéphilen Freunde...in einem Forum von dem ich weiß, das meine Sorge nicht auf taube, sondern erfahrene, wissende Ohren stößt; von dem ich weiß, das man mir antworten... und vielleicht auch ein wenig Hoffnung spenden wird.


Ich hab da so'n Stechen im Arsch, da drückt was, irgendwas steckt da drin....bist das du Neophyte??

Smile Frohes Neues.
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Der Mann mit dem Plan
Gast





BeitragVerfasst am: 31 Dez 2008 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

wegen eines schwulen ADS-Blogosphären-Onanisten gelöscht.

Zuletzt bearbeitet von Der Mann mit dem Plan am 07 Jan 2009 19:46, insgesamt einmal bearbeitet
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Neophyte
Gast





BeitragVerfasst am: 31 Dez 2008 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

@ Plani: Danke dir für diese detailierte Antwort. Durch sie schöpfe ich wieder Hoffnung mich auch mehr mit dem aktuellerem Film zu beschäftigen. Vielleicht sehe ich die Dinge so schwarz weil ich eben in der Tat kaum einen der Filme jener Regisseure kenne die du zum Schluß aufgelistet hast, und ich mich ja größtenteils auf das moderne Hollywoodkino bezog.

Das "Problem", sofern es so genannt werden kann ist bloß das, das ich, wie du sagtest, mich zur Zeit (beinahe) voll und ganz den Regisseuren hingebe, die als Legenden unter den Regisseuren gelten. Nun ist die Masse der Filme dieser Regisseure nicht gerade gering, und meine komplettistische Ader bringt mich dazu mir nach Möglichkeit viele, sehr viele ihrer Filme anzuschauen. Da ist für moderne Filme und Filmemacher abseits Hollywood kaum Zeit und selbst so manch aktuellen Hollywoodfilm "quetsche" ich regelrecht dazwischen. Doch sei versichert das ich versuchen werde 2009 an den ein oder anderen Film von den von dir genannten Regisseuren heranzukommen.
Als "Empfehlungsschreiben" werde ich mich mal an deine Bestenliste halten.
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