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helmi
Anmeldungsdatum: 10.03.2005 Beiträge: 2820 Wohnort: Hall of the incredible macro Knight
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Verfasst am: 31 Okt 2008 10:40 Titel: ein quantum trost |
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im FD gibt es bereits eine kritik zu "quantum of solace":
James Bond 007: Ein Quantum Trost kritiken / kino
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Eine der zentralen Figuren taucht im Abspann gar nicht auf: Vesper Lynd. Doch die Erinnerung an sie ist die treibende emotionale Kraft von „James Bond 007 – Ein Quantum Trost“. Die Begegnung mit der schlagfertigen Schönen in „James Bond 007: Casino Royale“ (fd 37 910) hatte Risse im emotionalen Panzer des Geheimagenten entstehen lassen, den Daniel Craig weniger als Gentleman denn als eiskalten, von seiner Lizenz zum Töten brutal Gebrauch machenden MI6-Killer interpretierte. Die Liebe zu Vesper brachte ihn soweit, dem mörderischen Agenten-Geschäft den Rücken kehren zu wollen – bis der „Verrat“ und der tragische Tod der Geliebten diesem Prozess der Menschwerdung ein radikales Ende setzten. „Ein Quantum Trost“ erzählt erneut von der Jagd nach einem Superschurken, kreist aber unterschwellig auch um diesen erlittenen Verlust: Bond leckt seine Wunden, indem er wie ein angeschossenes Tier um sich beißt.
Entsprechend heftig geht es zur Sache. Die Exposition rammt den Zuschauer mitten in eine rasante Autoverfolgungsjagd: eine Montagesequenz, in der nicht nur viel Blech, sondern auch die Einstellungen miteinander kollidieren. Marc Forster schuf einen atemberaubend schnellen Film; in der Inszenierung ähneln die diversen Scharmützel, die Bond austragen muss – über den Dächern Sienas, in einem Hafen in Haiti, in Bogotá –, mehr dem letzten Teil der „Bourne“-Trilogie (fd 38 291) als „Casino Royale“: Ein Kaleidoskop von Bildfetzen, eingefangen von einer sprunghaft-beweglichen Kamera, fliegt einem förmlich um die Ohren. Dadurch wirkt die Action nicht packender als im Vorgängerfilm, da ein Stück weit die Übersichtlichkeit eingeschränkt wird und man bisweilen kaum zuordnen kann, wer da gerade in wen kracht. Doch markiert Forster damit eindrücklich die Verfassung seines beschädigten Helden: Die Welt löst sich in Splitter auf, und die Gewalt, die Bond ausübt (um seinem Land zu dienen? oder mehr aus blindwütiger Rache für Vespers Tod?) gerät zum Rausch, zur Droge. Inhaltlich setzt der Film neue Akzente im 007-Universum, indem er keine eigenständige Geschichte, sondern als veritables Sequel unmittelbar dort weiter erzählt, wo „Casino Royale“ aufhörte. Das „Quantum“ entpuppt sich als Name jener mysteriösen Organisation, die schon im Vorgängerfilm die Strippen zog und Bonds Hass auf sich lenkte, weil er sie für Vespers Tod verantwortlich macht. An die Stelle der alten Blöcke des Kalten Kriegs tritt ein internationales Spinnennetz, bestehend aus Grauen Eminenzen und Funktionären aus Politik und Wirtschaft, die allerorts mitmischen, wo Geld zu machen ist, und die „ihre Leute überall haben“ – auch in den Geheimdiensten. Bond folgt den Spuren der Organisation und stößt auf den Geschäftsmann Dominic Greene, den Kopf einer Korporation, die global Land erwirbt, um angeblich Öko-Reservate anzulegen, sich tatsächlich aber Ressourcen unter den Nagel reißt, um später Regierungen zu erpressen. Greenes neues Ziel ist Bolivien, wo er einem hochrangigen Militär Unterstützung bei einem Putsch im Austausch für ein scheinbar wertloses Gebiet zusagt, dessen Besitz ihm indes ermöglichen würde, große Teile der Wasserversorgung des Lands zu kontrollieren.
Allerdings hat Greene die Rechnung ohne die junge Camille gemacht, die den Militär-Verbündeten Greenes töten will – und ohne Bond, dem die Jagd nach „Quantum“ sogar noch wichtiger ist als die Loyalität zum Secret Service. So unrealistisch dieses Verschwörungsszenario um „Quantum“ sein mag, so überzeugend ist die Brandmarkung internationaler Ausbeutungsmechanismen und unseliger Verstrickungen politischer wie wirtschaftlicher Interessen, die als neues „Böses“ ausgemacht werden – und sich nicht mehr in Schwarz-Weiß-Schemata positionieren lassen, sondern sich im Grau globaler Verflechtungen verbergen. Jenseits solcher nachdenklichen Akzente ist „Ein Quantum Trost“ freilich pures Bewegungskino. Das menschliche Drama des Agenten, mit dem der Vorgängerfilm dem Franchise ein neues, eindrucksvolles Gesicht gab, kommt kürzer, diffundiert von der Oberfläche mehr zwischen die Zeilen. Furios etwa die Sequenz auf der Bregenzer Seebühne: Hier wird die Coolness der Action durch die Spiegelung an der Opern-Szene („Tosca“!) ebenso sinnfällig wie tragisch unterspült.
schaut ihr euch den kürzesten und teuersten bond aller zeiten an? oder geht euch diese filmreihe so was von am arsch vorbei, dass auch der neueste ableger ohne euch über die leinwand flimmern wird?
gruss
helmut _________________ Der Mensch lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben benachteiligte.
Francesco Terarca |
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Tom Gast
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Verfasst am: 31 Okt 2008 10:54 Titel: |
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Hab nie was mit Bond anfangen können aber der letzte war super! |
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helmi
Anmeldungsdatum: 10.03.2005 Beiträge: 2820 Wohnort: Hall of the incredible macro Knight
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Verfasst am: 31 Okt 2008 11:05 Titel: |
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habe in den 70er und frühen 80er jahren, als ich, mehr oder weniger, jeden film, der in lenzburg oder wildegg im kino gezeigt wurde gesehen habe, auch einige bond-filme gesehen. kurz gesagt, alle mit connery, moore und lazenby...
war wohl in dieser zeit noch in einem alter, wo mir die ganzen technischen spielereien noch zugesagt haben.
allerdings konnte ich mit dalton und brosnan als bond nix anfangen. habe beim einen oder anderen film im fernsehen reingeschaut, langweilig, blass und vollkommen unglaubwürdig.
gruss
helmut _________________ Der Mensch lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben benachteiligte.
Francesco Terarca |
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cinéphile Gast
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Verfasst am: 31 Okt 2008 11:47 Titel: Re: ein quantum trost |
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helmi hat folgendes geschrieben: |
oder geht euch diese filmreihe so was von am arsch vorbei, dass auch der neueste ableger ohne euch über die leinwand flimmern wird?
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Gruss
Ingo |
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tomsmutter
Anmeldungsdatum: 27.07.2006 Beiträge: 7
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Verfasst am: 31 Okt 2008 11:49 Titel: Re: ein quantum trost |
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Ingo hat folgendes geschrieben: | helmi hat folgendes geschrieben: |
oder geht euch diese filmreihe so was von am arsch vorbei, dass auch der neueste ableger ohne euch über die leinwand flimmern wird?
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Gruss
Ingo |
Obacht... |
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Mortimer
Anmeldungsdatum: 13.03.2005 Beiträge: 3204 Wohnort: Rheinland
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Verfasst am: 31 Okt 2008 12:06 Titel: |
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Ich mag die alten Connery-Bonds immer noch gerne!
Sind wie gute alte Bekannte, die man gerne wiedersieht.
Und der Rest?
Moore ist mir zu albern, Dalton und Lazenby fehlbesetzt, Brosnan - na ja, und der neue interessiert mich erstmal nicht... |
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Der Mann mit dem Plan Gast
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Verfasst am: 31 Okt 2008 13:46 Titel: |
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Mit Bond bin ich aufgewachsen, und CASINO ROYALE fand ich super. Umso skeptischer bin ich, da ich schon die ersten Trailer zum QUANTUM ziemlich doof fand. Daniel Craig schätz ich sehr als Bond - nach Timothy Dalton mein Lieblingsbond. |
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4LOM Administrator
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 3350 Wohnort: North by Northwest
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Verfasst am: 31 Okt 2008 14:42 Titel: |
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Ich bin - was Bond angeht - sehr wählerisch. Die ersten vier von Connery mag ich sehr gerne - mit "Goldfinger" als Favorit, knapp gefolgt von "From Russia with Love" - seine anderen beiden sagen mir nicht sonderlich zu. "Diamantenfieber" ist sogar ziemlich mies. "Man lebt nur zweimal" fand ich als Kind ganz großartig, was wohl am tollen Set liegt und daran, daß 'ne Rakete drin vorkommt.
Der Lazenby-Bond ist als Film nicht schlecht, die Besetzung mit dem Australier jedoch alles andere als glücklich gewählt, da er keinerlei Ausstrahlung hat. Neben Diana Rigg verblasst er dann nochmals.
Mit Roger Moore bin ich nie warm geworden, Bond war mir mit ihm immer zu klamaukig.
Von den Dalton-Bonds kenne ich nur den ersten. Der wurde mir - im Gegensatz zu seinem zweiten - von einem Freund empfohlen, allerdings fand ich den schon sehr schwach. Der zweite liegt hier gerade neben mir, da ich ihn aus der Bücherei ausgeliehen habe. Mal sehen, vielleicht dreht sich der am Wochenende in meinem Player.
"GoldenEye" mit Brosnan fand ich nicht schlecht, auch der Nachfolger konnte noch einigermaßen gefallen, Nummer drei und vier mit ihm hatten hingegen eine ganz üble Richtung eingeschlagen.
Somit war es nur konsequent, mit Daniel Craig einen Neuanfang zu starten ... und das mit vollem Erfolg. "Casino Royale" rangiert in meiner Bond-Bestenliste auf Platz drei, noch vor dem von mir hochgeschätzten "Feuerball". Bei "Ein Quantum Trost" habe ich jedoch leichte Bedenken, seit Marc Forster noch vor den Dreharbeiten in Interviews bekannt gab, daß die "Casino Royale"-Fortsetzung doppelt so viel Action enthalten solle. Bei der kurzen Laufzeit erwarte ich, daß er dem Zuschauer keine Zeit zum Verschnaufen läßt und genau das war der große Pluspunkt des ersten Craig-Abenteuers. Ich lasse mich am nächsten Mittwoch oder Donnerstag jedoch gerne auf den neuen Bond ein. |
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Snake Plissken
Anmeldungsdatum: 20.07.2008 Beiträge: 184
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Verfasst am: 03 Nov 2008 12:34 Titel: |
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Meine Favouriten unter den Bondfilmen: "Liebesgrüße aus Moskau" (meine Nr. 1), "Goldfinger" und "Der Spion der mich liebte". Überhaupt nichts anfangen kann ich mit den ganzen Pierce Brosnan-Bonds - insbesondere "Stirb an einem anderen Tag" . |
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helmi
Anmeldungsdatum: 10.03.2005 Beiträge: 2820 Wohnort: Hall of the incredible macro Knight
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Verfasst am: 05 Nov 2008 18:29 Titel: |
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hier noch die kritik des schweizer fernsehens:
James Bond: Quantum Of Solace (USA)
Regie: Marc Forster
mit Daniel Craig, Anatole Taubmann, Judi Dench, Mathieu Amalric, Olga Kurylenko
«Quantum Of Solace» – der neue James Bond und sein rasanter Abschied vom Gentleman-Image.
James Bond ist wieder zurück – und irgendwie auch nicht. Mister Bond (Daniel Craig) ist nicht mehr derselbe. Das wissen wir spätestens seit «Casino Royale». Der Verlust seiner grossen Liebe Vesper Lynd hat den Agenten schwer getroffen. Hat Vesper ihn und seine Liebe verraten – oder hat sie ihn um den Preis ihres Lebens beschützt? Die Ungewissheit nagt an 007 und belastet auch sein Arbeitsverhältnis. Inhaltlich schliesst «Quantum of Solace» nahtlos an «Casino Royale»: 007 in höchst persönlicher Mission. Als sein Gegenspieler agiert Bösewicht Dominic Green (grossartig: Mathieu Amalric) und die Organisation Quantum. Es geht um kostbare Ressourcen – und um Rache, denn die Organisation hat auch Vesper auf dem Gewissen.
Regisseur Marc Forster überführt Bond endgültig in das 21. Jahrhundert. Es geht nicht mehr um Ideologien, sondern nur noch ums Geschäft. Die Referenzen an den Spion, den wir einst liebten, sind rar geworden. Bond muss auf originelle Gadgets verzichten, und nicht jedes Bondgirl erliegt automatisch seinem herben Charme. Bonds Entwicklung vom Charmeur zum skrupellosen Agenten, die in «Casino Royale» ihren Anfang nahm, führt Forster damit konsequent weiter. Zugunsten von Daniel Craig, der den gebrochenen Agenten glaubhaft gibt.
Der Womanizer als Trauerkloss. Ein Quäntchen Wehmut mag den Liebhaber des klassischen Bonds dabei ergreifen. Doch sieht man den Film als das, was er ist – nämlich als modernes, temporeiches und visuell makellos inszeniertes Actionabenteuer, dann hat dieser Bond zweifellos das gewisse Etwas: die Lizenz zur besten Unterhaltung.
Kritik: Nadja Zimmermann
gruss
helmut _________________ Der Mensch lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben benachteiligte.
Francesco Terarca |
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Dr. Strangelove
Anmeldungsdatum: 02.08.2005 Beiträge: 1806
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Verfasst am: 07 Nov 2008 09:35 Titel: |
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Ich habe gestern den "neuen Bond" gesehen. Verblüffend waren die Actionszenen, die wirklich ohne Leerlauf und geschickt umgesetzt waren. Ansonsten sind mir die Dialogarmut und die dünne Story eher sauer aufgestoßen. Netter runder Film, der gottseidank nicht zu lange geht, aber der eigentlich überflüssig ist. _________________ "Un artiste est toujours jeune" Jean-Marie Straub |
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helmi
Anmeldungsdatum: 10.03.2005 Beiträge: 2820 Wohnort: Hall of the incredible macro Knight
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Verfasst am: 07 Nov 2008 13:21 Titel: |
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noch die EPD kritik:
Lizenz zum Jammern
James Bond, der populärste Geheimagent der Galaxis, verliert die Nerven in Marc Forsters Film „Ein Quantum Trost“
von Frank Schnelle
Daniel Craig
© Sony
Eine tröstliche Gewissheit vorweg: Wenn erst all die Trümmer abtransportiert und die Scherben aufgekehrt sind, wenn der Pulverdampf sich verzogen und unser geschätzter Meisterspion endlich eine Mütze voll Schlaf genommen hat, dann wird die Bond-Evolution weitergehen, wie sie immer weitergegangen ist während der letzten 46 Jahre. Die Produzenten werden einsehen, dass sie den Helden, den sie in „Casino Royale“ gerade erst so eindrucksvoll in Gestalt des super-männlichen Schauspielers Daniel Craig wiederbelebt hatten, bereits in seinem zweiten Abenteuer „Ein Quantum Trost“ mit Vollgas in eine Sackgasse gejagt haben. Und schon im nächsten, dem 23. Bond, werden wir wieder Esprit, Erotik und Charme präsentiert bekommen und nicht bloß Härte, Rasanz und noch mehr Härte.
In „Ein Quantum Trost“ ist Bond so etwas wie Gottes einsamster Krieger: von Trauer zerfressen und von Rache getrieben, hetzt er von einem Megastunt zum nächsten und mutiert dabei zur ebenso unkontrollierten wie unkontrollierbaren Kampfmaschine. Fast schon mitleiderregend, wie er vor lauter Wut die Zeugen gleich reihenweise „versehentlich“ tötet, wie er die Cocktails wahllos in sich hineinkippt als letztes Mittel gegen den inneren Schmerz. Seine Bosse lassen ihn fallen, seinen letzten Verbündeten schickt er unfreiwillig in den Tod, und seine einzige weibliche Eroberung gelingt ihm mit dem dämlichen Spruch, die Dame möge ihm doch bei der Suche nach dem Briefpapier helfen. Wenn Bond am Ende dann die matten Avancen der schönen, aber uncharismatischen Olga Kurylenko zurückweist, macht man sich gar ernsthaft Sorgen um seine Potenz. Aus dem Lover ist ein Loner geworden, und von da ist es bis zum Loser nicht weit.
Aber noch wollen wir den Stab nicht brechen über den kernigen Daniel Craig, dessen stoische Effizienz, gepaart mit muskelbepacktem Machismo, diesen Bond allemal reizvoller erscheinen lässt, als es die lässige Überheblichkeit eines Pierce Brosnan je vermochte. Und auch die Story von „Ein Quantum Trost“ (der Titel entstammt einer ansonsten nicht weiter verwendeten Ian-Fleming-Kurzgeschichte) enthält, wie schon „Casino Royale“, Elemente, die das Bond-Universum deutlich stärker in der Wirklichkeit verorten als die meisten der früheren Beiträge zur Reihe. In „Casino Royale“ ging es noch, prophetisch, um mit Börsengeschäften verspekulierte Milliarden, hier nun dreht sich alles um die knapper werdenden Ressourcen des Planeten, um Öl und Wasser und darum, wie in den globalisierten Strukturen alle mit allen vernetzt, alle in alles verstrickt sind. Die Fronten zwischen Gut und Böse, West und Ost, Oben und Unten haben sich endgültig aufgelöst; selbst der britische Außenminister hält es für angemessen, mit Schurken Geschäfte zu machen und dafür einen lästigen Querulanten wie 007 zu opfern.
Das verleiht dem Film eine interessante paranoide Note, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es mit einem überaus wirren und streckenweise unverständlichen Plot zu tun haben, der sich kaum noch Mühe gibt, die Bond-üblichen Sprünge von Kontinent zu Kontinent angemessen zu motivieren und die Machenschaften der Bösewichte rund um den farblosen Schurkendarsteller Mathieu Amalric wenigstens einigermaßen plausibel erscheinen zu lassen. Sollte der Wasserhandel in Bolivien einen Gangster dieses Formats tatsächlich derart reizen können? Und würden die Topleute der geheimsten Geheimorganisation der Welt sich wirklich quer über die Zuschauerreihen der Bregenzer Seebühne verteilen und ihr Meeting per Funkkonferenz abhalten?
Aber um Logik geht es Regisseur Marc Forster („Monster’s Ball“, „Wenn Träume fliegen lernen“) bei seinem ersten Ausflug ins Actionfach nicht, eher schon um Logistik. Er treibt seinen Protagonisten von einer Verfolgungsjagd zur nächsten, und seine Inszenierung, offensichtlich stark inspiriert von der „Bourne“-Serie mit Matt Damon, ist dabei von erschütternder Atemlosigkeit. Raum, Zeit und Physik spielen keine Rolle mehr in dieser Stakkatochoreographie; es kracht und scheppert im Halbsekundentakt, und irgendwann ist dann alles egal. So reduziert Forster Bond auf das reine Spektakel, von dem sich „Casino Royale“ eben erst so raffiniert distanziert hatte.
"Quantum of Solace" Regie: Mark Forster. Buch: Paul Haggis, Neal Purvis, Robert Wade. Mit: Daniel Craig, Judi Dench, Mathieu Amalric, Olga Kurylenko. 106 Min. FSK: ab 12 ff.
gruss
helmut _________________ Der Mensch lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben benachteiligte.
Francesco Terarca |
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Tom Gast
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Verfasst am: 07 Nov 2008 15:29 Titel: |
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Gestern gesehen. Unglaublich mies. Alles was man mit Casino Royale richtig gemacht hat, wurde hier wieder verworfen. Es gibt wieder langweilige komplett talentbefreite Bondgirls, eine dünne Story, Actionsequenzen die so schnell geschnitten sind dass man rein gar nichts mitbekommt. Viel zu viel Action auch insgesamt. Besonders nervig auch die "Siena" und "Tosca" Szenen...das Pferderennen hatte ja überhaupt nichts mit der Story zu tun, ebensowenig wie die Operninszenierung...und die Idee, Oper in Parallelmontage mit Gewalt/Action zu zeigen ist auch uralt. Zudem wirkte es sehr aufgesetzt. Langweilig war er auch. Ich fand ihn richtig schlecht. Hatte gestern einen anstrengenden Tag und wollte mich lediglich gut unterhalten lassen aber nicht einmal das hat er geschafft. |
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helmi
Anmeldungsdatum: 10.03.2005 Beiträge: 2820 Wohnort: Hall of the incredible macro Knight
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Verfasst am: 07 Nov 2008 17:57 Titel: |
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möglicherweise haben die beim schnitt aufs versehen den richtigen film vernichtet und aus diesem grund die out takes zusammengeklebt und veröffentlicht?
gruss
helmut _________________ Der Mensch lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben benachteiligte.
Francesco Terarca |
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Neophyte Gast
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Verfasst am: 24 Nov 2008 08:20 Titel: |
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helmi hat folgendes geschrieben: | möglicherweise haben die beim schnitt aufs versehen den richtigen film vernichtet und aus diesem grund die out takes zusammengeklebt und veröffentlicht?
gruss
helmut |
Könnte aber echt sein. Ich fand den Film schlichtweg mies - ein todsicherer Kandidat für einen der ersten 5 Plätze bei der Wahl zu den schlechtesten Filmen des Jahres. Warum hat Tom schon ziemlich gut beschrieben. Da war Casino Royale in der Tat sehr sehr viel besser, welcher mir von allen mir bekannten Bonds sogar am besten gefällt, was was heißen will, da ich nie ein großer Fan dieser "North by Nothwest"-für-Arme-Reihe war und auch nie sein werde. Stellt sich die Frage warum ich dann ins Kino gegangen bin... Gute Frage; nächste. |
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